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Fürsorgepflicht des Arbeitgebers bei Mobbingverdacht

RechtsprechungArbeitsrechtBearbeiter: Manfred LindmayrARD 6635/9/2019 Heft 6635 v. 7.2.2019

ABGB: § 1157

OGH 28. 11. 2018, 9 ObA 107/18b

Die allgemeine Fürsorgepflicht gebietet dem Arbeitgeber, dafür zu sorgen, dass die Persönlichkeitssphäre der in seinen Betrieb eingegliederten Arbeitnehmer nicht durch unsachliche Belästigungen durch andere Arbeitnehmer beeinträchtigt wird. Dabei ist der Arbeitgeber grundsätzlich gehalten, die notwendigen Maßnahmen gegen Mitarbeiter, die das Betriebsklima gröblich beeinträchtigen, zu ergreifen, insbesondere wenn deren Verhalten so weit geht, dass die Arbeitsbedingungen für andere Arbeitnehmer nahezu unzumutbar werden. Wenn dem Arbeitgeber Gefährdungen zur Kenntnis gelangen, hat er unverzüglich auf angemessene Weise Abhilfe zu schaffen. Dabei ist er in Bezug auf die Wahl der Mittel gegen ein allfälliges Mobbinggeschehen grundsätzlich frei (vgl OGH 21. 2. 2013, 9 ObA 16/13p, ARD 6340/3/2013). Die Beurteilung, ob Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeitern am Arbeitsplatz ein Mobbinggeschehen zugrunde liegt, das den Arbeitgeber aufgrund seiner Fürsorgepflicht zu Gegenmaßnahmen verpflichtet, sowie um welche Maßnahmen es sich dabei handeln muss, hängt allerdings immer von den Umständen des Einzelfalls ab.

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