Wie seitens der Unternehmen mit kritischen Bewertungen am besten umzugehen ist, wird von den Autoren am Beispiel Kununu dargestellt. Die von Kununu präferierte und auch nach Ansicht der Autoren sinnvollste Reaktion auf eine kritische Bewertung wäre die Abgabe einer Stellungnahme des Arbeitgebers zu dieser. Aufgrund der Freiheit der Meinungsäußerung und weil neben Werturteilen auch Tatsachenmitteilungen grundrechtlich geschützt sind, ist es für den bewerteten Arbeitgeber nicht so einfach, eine Bewertung entfernen zu lassen, nur weil sie nicht mit seinem Selbstbild übereinstimmt. Die Entfernung einer auf Kununu geposteten kritischen Bewertung ist nur dann möglich, wenn die Bewertung beleidigend ist oder falsche und rufschädigende Äußerungen enthält, was oft nur durch eine gerichtliche Entscheidung im Einzelfall festgestellt werden kann. Die Autoren weisen darauf hin, dass Kununu in der Praxis bei Erhalt einer mehr oder weniger begründeten Beanstandung eines Arbeitgebers relativ rasch das entsprechende Posting entfernt und den Verfasser des Postings auffordert, den Nachweis über dessen Wahrheitsgehalt zu erbringen. Da ein solcher Nachweis häufig schwer möglich sein wird, werden die wenigsten Poster dazu in der Lage bzw bereit sein und die Entfernung des Postings frustriert zu Kenntnis nehmen.