Google, Facebook, Amazon und viele weitere "digitale" Unternehmen sind innerhalb weniger Jahre fixer Bestandteil unseres Alltages sowie ein Motor für die Wirtschaft geworden. Die digitalen Geschäftsmodelle stellen allerdings die nationalen Steuerrechtsordnungen vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere das ertragsteuerliche Betriebsstättenkonzept hinkt der "digitalisierten" Leistungserbringung nach. Der Beitrag beleuchtet und erarbeitet Vorschläge zur Weiterentwicklung des Steuerrechts im Lichte der digitalen Wirtschaft. Dabei setzen sich die Autoren ausführlich mit den internationalen Entwicklungen in der OECD und EU sowie mit der britischen "Diverted Profits Tax" auseinander. Anhand der Untersuchung zweier typischer IT-Geschäftsmodelle (Online-Versand; Suchmaschinen-Marketing) wird aufgezeigt, wie groß das Spektrum der digitalen Wirtschaft ist und wo mögliche Ansatzpunkte für die vorhandenen ertragsteuerlichen Mittel und deren Grenzen sind. Letztlich plädieren die Autoren dafür, bei den IT-Geschäftsmodellen bereits heute die bestehenden Möglichkeiten im Rahmen der Korrektur von Verrechnungspreisen durch eine stärker an der tatsächlichen Wertschöpfung orientierte Funktionsanalyse auszuschöpen und darauf aufbauend auf internationaler Ebene die Voraussetzungen für eine "virtuelle Betriebsstätte" festzulegen.