GlBG: § 17, § 26 Abs 12
OGH 29. 1. 2015, 9 ObA 144/14p
Gemäß § 26 Abs 12 GlBG hat eine betroffene Person, wenn sie sich vor Gericht auf den Diskriminierungstatbestand des Alters bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses beruft (§ 17 Abs 1 Z 7 GlBG), diesen Umstand glaubhaft zu machen. Insoweit genügt daher eine "Bescheinigung" der behaupteten Tatsachen, wobei jedoch der beim Gericht zu erreichende Überzeugungsgrad gegenüber der beim "Regelbeweis" geforderten "hohen Wahrscheinlichkeit" auf eine "überwiegende Wahrscheinlichkeit" herabgesenkt ist. Vereinfacht gesagt muss mehr für die Darstellung der klagenden Partei sprechen als dagegen. Erst wenn dem Arbeitnehmer die Glaubhaftmachung von Umständen, die einen Zusammenhang zwischen Kündigung und dem Alter indizieren, gelungen ist, obliegt es dem beklagten Arbeitgeber, bei Berufung auf § 17 GlBG zu beweisen, dass es bei Abwägung aller Umstände wahrscheinlicher ist, dass ein anderes vom Arbeitgeber glaubhaft gemachtes Motiv für die unterschiedliche Behandlung ausschlaggebend war oder ein Rechtfertigungsgrund iSd § 19 Abs 2 oder § 20 GlBG vorliegt (vgl OGH 9. 7. 2008, 9 ObA 177/07f, ARD 5975/2/2009).