Zusammenfassung: Der Autor nimmt einen Dokumentarfilm zur sogenannten Operation Spring im Jahre 1999 zum Anlass, die strafprozessualen Regelungen zum großein Lausch- und Spähangriff einer kritischen Würdigung zu unterziehen. Aufbauend auf einer Darstellung der Entwicklungsgeschichte und der Leitmotive dieser Bestimmungen zeigt der Verfasser in einem Erfahrungsbericht aus Perspektive des Strafverteidigers die Schwachstellen des Strafverfahrens nach der Operation Spring, die etwa in der Unbestimmtheit der Anklagen, in einer medialen Vorverurteilung, fehlerhaften Berichten, Übersetzungsfehlern oder dem verstärkten Einsatz anonymer (Belastungs-)Zeugen bestanden und die nach Meinung des Verfassers diese Ermittlungsmethoden in ein bedenkliches Spannungsfeld zum Fairnessgrundsatz rücken.