European Case Law Identifier: ECLI:AT:OGH0002:2021:0150OS00003.21M.0303.000
Spruch:
Die Nichtigkeitsbeschwerde wird zurückgewiesen.
Dem Privatbeteiligten M***** B***** fallen die durch sein ganz erfolglos gebliebenes Rechtsmittel verursachten Kosten des Rechtsmittelverfahrens zur Last.
Gründe:
[1] Mit dem angefochtenen Urteil wurde J***** M***** von der wider sie erhobenen Anklage gemäß § 259 Z 3 StPO freigesprochen, sie habe „in S*****
I. zu nicht näher bekannten Zeitpunkten im Zeitraum von 1. März 2013 bis 20. März 2018 nachfolgenden Verfügungsberechtigten fremde bewegliche Sachen in einem 300.000 Euro übersteigenden Wert mit dem Vorsatz weggenommen, sich durch deren Zueignung unrechtmäßig zu bereichern, und zwar
der G***** W*****
1. drei Kilogramm Gold im Wert von zumindest 110.000 Euro und
2. einen vergoldeten Altar mit den Ausmaßen 20 cm x 30 cm und eine vergoldete Christusfigur mit einer Höhe von ca 20 cm in unbekanntem Gesamtwert;
G***** W***** und A***** W*****
3. zu nicht näher bekannten Zeiten nach dem 1. Jänner 2016 10,1 Kilogramm Gold im Gesamtwert von ca 386.000 Euro;
II. ihre durch G***** W***** eingeräumte Befugnis über deren Konto bei der R***** S***** Gen mit dem IBAN: ***** zu verfügen, wissentlich durch nicht im wirtschaftlichen Interesse der G***** W***** gelegene und von ihr nicht autorisierte Behebungen missbraucht und G***** W***** dadurch in einem 5.000 Euro übersteigenden Betrag am Vermögen geschädigt,
1. am 26. Mai 2017 in Höhe von 8.000 Euro und
2. am 22. September 2017 zwei Behebungen in Höhe von 5.000 Euro“.
Rechtliche Beurteilung
[2] Dagegen richtet sich die aus § 281 Abs 1 Z 3, 4 und 5 StPO erhobene Nichtigkeitsbeschwerde des Privatbeteiligten M***** B*****, der keine Berechtigung zukommt.
[3] Mit seinem aus Z 3 und Z 5 erstatteten Vorbringen ignoriert der Rechtsmittelwerber, dass die Nichtigkeitsbeschwerde vom Privatbeteiligten nur aus dem Grund des § 281 Abs 1 Z 4 StPO ergriffen werden kann (§ 282 Abs 2 erster Satz StPO).
[4] In der Hauptverhandlung stellte der Privatbeteiligtenvertreter folgenden Antrag: „In der IT‑Auswertung ON 43 ist folgender Hinweis der Polizei enthalten: 'Es wird empfohlen, einen Ausfolgeantrag abzulehnen und das oben angeführte Gerät Sony Xperia, Telefonnummer ***** der IT-Gruppe des LKA vorzulegen.' Ich beantrage, dass das gemacht und ausgewertet wird, zum Beweis dafür, dass die Angeklagte und andere Personen einen Tatplan ausgearbeitet haben, um die Vermögenswerte der Ehegatten W***** widerrechtlich an sich zu bringen und die Tat anschließend zu verschleiern.“ (ON 105 S 30).
[5] Gegen die Abweisung dieses Antrags durch das Schöffengericht wendet sich die Verfahrensrüge (Z 4). Der Antrag zielte jedoch auf eine im Hauptverfahren unzulässige Erkundungsbeweisführung ab, weil nicht erkennbar ist, weshalb die begehrte Beweisaufnahme Hinweise auf die Täterschaft der Angeklagten erwarten lasse (RIS‑Justiz RS0099189, RS0118123).
[6] Die Nichtigkeitsbeschwerde war daher bereits bei nichtöffentlicher Beratung sogleich zurückzuweisen (§ 285d Abs 1 StPO).
[7] Die Kostenentscheidung gründet sich auf § 390a Abs 1 zweiter Satz StPO.
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