Spruch:
Der Präsident des Oberlandesgerichts Innsbruck Dr. Walter P*****, der Vizepräsident Dr. Wigbert Z*****, die Senatspräsidentinnen Dr. Elisabeth B***** und Dr. Ingrid Br*****, die Senatspräsidenten Dr. Wolfgang S*****, Dr. Wolfram Pu*****, Dr. Georg H*****, Dr. Ernst W*****, Dr. Werner L*****, Dr. Georg M***** und Dr. Klaus Sc*****, die Richterinnen Dr. Birgit Be*****, Dr. Barbara Pr*****, Dr. Elisabeth Mü***** und Dr. Beate A***** sowie die Richter Dr. Thomas R*****, Mag. Richard O*****, Dr. Ulrich He*****, Dr. Gerhard K*****, Dr. Werner E*****, Dr. Friedrich Hu*****, Dr. Klaus-Dieter G*****, Dr. Andreas T*****, Mag. Reinhard V*****, Dr. Anton Ma*****, Mag. Peter F*****, Dr. Werner U*****, Dr. Gottfried Kl*****, Dr. Thomas Le***** und Mag. Markus Kn***** sind ausgeschlossen.
Die Strafsache wird dem Oberlandesgericht Linz übertragen.
Gründe:
Rechtliche Beurteilung
Gemäß § 43 Abs 1 Z 3 StPO ist ein Richter vom gesamten Verfahren ausgeschlossen, wenn Gründe vorliegen, die geeignet sind, seine volle Unvoreingenommenheit und Unparteilichkeit in Zweifel zu ziehen. Über die Ausschließung des Präsidenten des Oberlandesgerichts hat nach § 45 Abs 1 StPO der Präsident des Obersten Gerichtshofs zu entscheiden (RIS-Justiz RS0124709).
Der Präsident des Oberlandesgerichts Innsbruck und sämtliche weitere Richter dieses Gerichtshofs zeigten ihre Ausgeschlossenheit an, da langjährige Freund- oder Bekanntschaften zur Berufungswerberin, einer Richterin des Landesgerichts Innsbruck, bestünden. Daran zu zweifeln, besteht kein Grund. Das Bestehen solcher Beziehungen ist in einem Fall wie hier, in dem über eine „volle“ Berufung der Angeklagten gegen ein Strafurteil zu entscheiden ist, geeignet, die volle Unvoreingenommenheit und Unparteilichkeit zweifelhaft erscheinen zu lassen und damit den angesprochenen Ausschließungsgrund zu verwirklichen.
Sind aber der Präsident, der Vizepräsident, alle Senatspräsidentinnen und Senatspräsidenten sowie alle Richterinnen und Richter des Oberlandesgerichts Innsbruck vom Verfahren ausgeschlossen, so kann kein Senat mehr gebildet werden, der über die Berufung entscheiden könnte. Die Rechtssache war daher dem Oberlandesgericht Linz zu übertragen (§ 45 Abs 2 StPO; vgl RIS-Justiz RS0125943).
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