OGH 5Ob214/98a

OGH5Ob214/98a15.9.1998

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Klinger als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann, Dr. Baumann, Dr. Hradil und die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Dr. Hurch als weitere Richter in der Rechtssache der Antragsteller 1. Hans P***** AG, *****, 2. Dr. Peter P*****, beide vertreten durch Dr. Ludwig Pfleger und Dr. Martin Prokopp, Rechtsanwälte in Baden, wider die Antragsgegner 1. Johanna B*****, 2. Leopoldine C*****, 3. Christine W*****, 4. Michael P*****,

5. Karin H*****, 6. Gerhard L*****, 7. Helga B*****, 8. Auguste S*****, 9. Karl S*****, 10. Adelheid K*****, 11. Aloisia S*****, 12. Jörg W*****, 13. Elfriede J*****, 14. Richard S*****, 15. Günther E*****, 16. Kurt W*****, 17. Kurt P*****, 18. Ing. Dieter M*****, 19. Margarethe M*****, 20. Ida U*****, 21. Edgar G*****, 22. Heinrich A*****, 23. Ilse V*****, 24. Josef W*****, 1. bis 24. Antragsgegner alle jeweils in *****, 25. E***** AG, vertreten durch Mag. Markus Stork, ***** 2344 Maria Enzersdorf, Johann Steinböck Straße 1, 26. Robert W*****, 27. Andrea W*****, 28. Erhard C*****, 29. Brigitte C*****, 26. bis 29. Antragsgegner alle jeweils in *****, Erst-, Viert-, Sechst-, Acht-, Neunt-, Zehnt-, Elft-, Zwölft-, Dreizehnt-, Sechszehnt-, Siebzehnt-, Achtzehnt-, Neunzehnt-, Zwanzigst-, Einundzwanzigst-, Zweiundzwanzigst-, Dreiundzwanzigst-, Sechsundzwanzigst- und Siebenundzwanzigst-Antragsgegner jeweils vertreten durch Dr. Viktor Wolczik u.a. Rechtsanwälte in Baden, wegen Neufestsetzung des Aufteilungsschlüssels gemäß § 19 Abs 3 WEG, infolge außerordentlichen Revisionsrekurses der Antragsteller gegen den Sachbeschluß des Landesgerichts Wiener Neustadt als Rekursgericht, GZ 18 R 17/98y-26, den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der außerordentliche Revisionsrekurs der Antragsteller wird gemäß § 26 Abs 2 WEG, § 37 Abs 3 Z 16 bis 18 MRG iVm § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a iVm § 510 Abs 3 ZPO).

Text

Begründung

Rechtliche Beurteilung

1.) Gemäß § 19 Abs 1 WEG sind die Aufwendungen für die Liegenschaft einschließlich der Beiträge zur Rücklage von den Miteigentümern nach dem Verhältnis ihrer Anteile zu tragen, ohne daß das Gesetz hiebei zwischen Wohnungen und Geschäftsräumen unterscheiden würde. Die Auffassung, schon wegen der Existenz von Wohnungen einerseits und Geschäftsräumen andererseits sei gemäß § 19 Abs 3 WEG der Aufteilungsschlüssel dahin neu festzusetzen, daß die Aufwendungen nach dem Verhältnis der Nutzflächen getragen würden, findet im Gesetz keinerlei Deckung. Im Hinblick auf die klare Rechtslage liegt eine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung nicht vor.

2.) Die zum Eventualantrag vertretene Rechtsansicht des

Rekursgerichts, im Hinblick auf § 29 Abs 1 Z 1 WEG sei es

ausgeschlossen, im Wege des § 3 Abs 2 WEG vom den Mindestanteil

bestimmenden Schlüssel nach dem Verhältnis des Jahresmietzinses für

1914 (§ 2 WEG 1948) auf den Nutzwertschlüssel des WEG 1975

umzusteigen, wenn Wohnungseigentum an der Liegenschaft schon vor dem

1. 9. 1975 begründet war, ist durch die Rechtsprechung des Obersten

Gerichtshofs gedeckt (5 Ob 1/92 = MietSlg 43/41; vgl auch 5 Ob 83/95

= MietSlg 47/16). Die Unzufriedenheit der Antragsteller mit dem

Aufteilungsschlüssel kann keinen tauglichen Neuparifizierungsgrund bilden.

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