OGH 3Ob29/95(3Ob30/95, 3Ob33/95)

OGH3Ob29/95(3Ob30/95, 3Ob33/95)29.3.1995

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Hofmann als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Angst, Dr.Graf, Dr.Pimmer und Dr.Zechner als weitere Richter in der Exekutionssache der betreibenden Parteien

1. Angela M*****, 2. Helmut P*****, 3. Charlotte P*****, 4. Anna H*****, 5. Adolf P*****, 6. Günther H*****, 7. Maria H*****, 8. Karl H*****, 9. Hermann S*****, 10. Christine S*****, 11. Günter M*****,

12. Walter S*****, 13. Hans J*****, 14. Peter E*****, alle ***** alle vertreten durch Peter E*****, dieser vertreten durch Dr.Wolfram Themmer ua Rechtsanwälte in Wien, wider die verpflichtete Partei ***** Gertrud M*****, vertreten durch Dr.Johannes Schuster, Rechtsanwalt in Wien, wegen Rechnungslegung (Streitwert S 20.000), infolge Revisionsrekurses der betreibenden Parteien gegen den Beschluß des Landesgerichtes für ZRS Wien als Rekursgerichtes vom 31. Jänner 1995, GZ 46 R 3045,3046/94, 81/95-12, womit die Beschlüsse des Bezirksgerichtes Klosterneuburg vom 25.Juli 1994, GZ E 2505/94k-2, und vom 9.August 1994, GZ E 2505/94k-4, abgeändert und der Beschluß des Bezirksgerichtes Innere Stadt Wien vom 2.September 1994, GZ 71 E 3869/74s-6, bestätigt wurde, folgenden

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der Revisionsrekurs wird zurückgewiesen.

Text

Begründung

Das Bezirksgericht Klosterneuburg bewilligte als Titelgericht auf Antrag der betreibenden Parteien mit Beschluß vom 25.7.1994, berichtigt mit Beschluß vom 9.8.1994, die Exekution nach § 354 EO zur Erzwingung der Rechnungslegung. Das Bezirksgericht Innere Stadt Wien lehnte als Vollzugsgericht mit Beschluß vom 2.9.1994 den Vollzug der Exekution ab.

Das Rekursgericht änderte infolge Rekurse der verpflichteten Partei die Beschlüsse des Bezirksgerichtes Klosterneuburg dahin ab, daß der Exekutionsantrag abgewiesen wurde. Dem Rekurs der betreibenden Parteien gegen den Beschluß des Bezirksgerichtes Innere Stadt Wien vom 2.9.1994 gab das Rekursgericht nicht Folge. Das Rekursgericht sprach aus, daß der Wert des Entscheidungsgegenstandes nicht S 50.000 übersteige und der Revisionsrekurs gegen diese Entscheidung jedenfalls unzulässig sei.

Rechtliche Beurteilung

Der "außerordentliche" Revisionsrekurs der betreibenden Parteien ist unzulässig. Nach § 528 Abs 2 Z 1 ZPO, § 78 EO ist auch im Exekutionsverfahren der Revisionsrekurs jedenfalls unzulässig, wenn der Entscheidungsgegenstand an Geld oder Geldeswert 50.000 S nicht übersteigt. Bei der hier vorliegenden Exekution zur Durchsetzung einer Rechnungslegung hat das Rekursgericht auszusprechen, ob der Wert des Entscheidungsgegenstandes 50.000 S übersteigt oder nicht (§ 500 Abs 2 Z 1, § 526 Abs 3 ZPO, § 78 EO). Dieser Ausspruch ist gemäß § 500 Abs 3, 4 ZPO, § 78 EO unanfechtbar und bindend, soweit nicht zwingende Bewertungsvorschriften verletzt wurden (RZ 1992/16; E.Kodek in Rechberger, ZPO, Rz 3 zu § 500).

Soweit das Rekursgericht die Ablehnung des Vollzuges durch das Vollzugsgericht bestätigt hat, liegt ein zur Gänze bestätigender Beschluß vor, der nach § 528 Abs 2 Z 2 ZPO, § 78 EO nicht mit Revisionsrekurs angefochten werden kann.

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