OGH 8Ob1009/93(8Ob1010/93)

OGH8Ob1009/93(8Ob1010/93)13.5.1993

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof.Dr.Gunther Griehsler als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Edgar Huber, Dr.Birgit Jelinek, Dr.Ronald Rohrer und Dr.Ilse Huber als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Parteien 1. T***** B***** KG, ***** vertreten durch Dr.Hanns Forcher-Mayr, Rechtsanwalt in Innsbruck, und 2. A***** B*****, vertreten durch Dr.Guntram Lins, Rechtsanwalt in Bludenz, und der auf der Seite der zweitklagenden Partei beigetretenen Nebenintervenientin S***** P***** GesmbH, ***** vertreten durch Dr.Michael Konzett, Rechtsanwalt in Bludenz, wider die beklagten Parteien 1. J***** Z*****, und 2. A***** Z*****, beide *****, und beide vertreten durch Dr.Anton Tschann, Rechtsanwalt in Bludenz, und des auf Seite der beklagten Parteien beigetretenen Nebenintervenienten F***** H*****, ***** vertreten durch Dr.Alexander Matt, Rechtsanwalt in Bregenz, wegen S 255.434,35 sA und S 79.507,20 sA (Revisionsinteresse S 79.507,20 sA), infolge außerordentlicher Revision der zweitklagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Innsbruck als Berufungsgerichtes vom 17.Februar 1993, GZ 3 R 351, 352/92-98, den

Beschluß

gefaßt:

 

Rechtliche Beurteilung

Die außerordentliche Revision der zweitklagenden Partei wird gemäß § 508 a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO), weil die Rügepflicht beim beiderseitigen Handelskauf nach § 377 HGB gemäß § 381 Abs 2 HGB zusätzlich nur auf sogenannte Werklieferungsverträge (Herstellung von nicht vertretbaren beweglichen Sachen aus vom Unternehmer beizustellenden Stoff) Anwendung findet; im vorliegenden Fall hat der Unternehmer Arbeiten an einer unbeweglichen Sache (Bodenabdichtung eines Hallenbades) vorgenommen und für solche Werkverträge besteht keine Rügepflicht (5 Ob 561/82; 5 Ob 690/83 mwN ua), sodaß es unerheblich ist, ob die Beklagten Kaufleute sind. Die Einrede der Mangelhaftigkeit bleibt gewahrt, wenn der Mangel innerhalb der Gewährleistungsfrist angezeigt wurde und dies ist hier der Fall.

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