OGH 6Ob536/93(6Ob1548/93)

OGH6Ob536/93(6Ob1548/93)15.4.1993

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Vogel als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Schobel, Dr.Redl, Dr.Kellner und Dr.Schiemer als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Parteien 1) Anna G*****, 2) Gerhard G*****, beide in *****, und 3) Gerda S*****, alle vertreten durch Dr.Manfred Opperer, Rechtsanwalt in Telfs, wider die beklagte Partei Agrargemeinschaft Nachbarschaft I*****, wegen Feststellung des Bestehens einer Dienstbarkeit und Einwilligung zu deren Einverleibung (Streitwert: 120.000 S), infolge außerordentlichen Revisionsrekurses der bisher als Partei behandelten Beklagten 1a) Thea G*****, geborene S*****; 1b) Erna U*****, 2) Josefa K*****, als eingeantwortete Alleinerbin zum Nachlaß nach dem im August 1991 verstorbenen Franz K*****; 3) Matthäus M*****; 4) Günther K*****; 5) Walter K*****; 6a) Rosa S*****; 6b) Monika S*****;

6c) Horst Martin S*****; 7a) Luise K*****; 7b) Martin H*****; 8a) Verlassenschaft nach dem im Februar 1991 verstorbenen Johann S*****;

8b) Robert S*****; 9) Stefanie B*****; 10) Paula G*****; 11) Helmut H*****; 12) Albert H*****; 13) Franz L*****; 14a) Martin M*****; 14b) Ing.Sieglinde H*****, die zu 1) bis 8a) sowie 9) bis 14a) Genannten vertreten durch Dr.Albert Heiss, Rechtsanwalt in Innsbruck, die zu

8b) und 14b) Genannten vertreten durch Dr.Josef Heis, Rechtsanwalt in Innsbruck, gegen den Beschluß des Oberlandesgerichtes Innsbruck als Rekursgericht vom 23.Februar 1993, GZ 4 R 9, 10/93-22, sowie infolge Rekurses der zu 1) bis 7b) und 9) bis 14a) Genannten gegen den Aufhebungsbeschluß des Oberlandesgerichtes Innsbruck als Berufungsgericht vom 23.Februar 1993, GZ 4 R 9, 10/93-22, den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der außerordentliche Revisionsrekurs der bisher als Partei behandelten Beklagten zu 1) bis 14b) und der als "außerordentlicher Revisionsrekurs" bezeichnete Rekurs der bisher als Partei behandelten Beklagten zu 1) bis 7b) und 9) bis 14a) werden zurückgewiesen.

Text

Begründung

Mit dem in sein klageabweisendes Urteil aufgenommenen Beschluß hat das Erstgericht die von den Klägern beantragte Richtigstellung der Parteibezeichnung auf Beklagtenseite abgewiesen.

Das Oberlandesgericht Innsbruck als Rekursgericht berichtigte die Bezeichnung der beklagten Parteien auf "Agrargemeinschaft Nachbarschaft I*****"; es sprach aus, daß der Wert des Entscheidungsgegenstandes 50.000 S übersteige und der ordentliche Revisionsrekurs nicht zulässig sei. Zugleich faßte das Oberlandesgericht Innsbruck als Berufungsgericht in Ansehung des Ersturteils einen Aufhebungsbeschluß ohne Beisetzung eines Ausspruches gemäß § 519 Abs 1 Z 2 ZPO.

Rechtliche Beurteilung

Der gegen den Beschluß des Rekursgerichtes erhobene außerordentliche Revisionsrekurs ist mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO unzulässig (§ 528 a iVm § 510 Abs 3 ZPO).

Das inhaltlich auch gegen den Aufhebungsbeschluß des Berufungsgerichtes erhobene und insoferne entgegen seiner Bezeichnung als Rekurs zu behandelnde Rechtsmittel der zu 1) bis 7b) und 9) bis

14a) bisher als Partei behandelten Beklagten ist absolut unzulässig:

Gemäß § 519 Abs 1 Z 2 ZPO ist der Rekurs gegen einen Aufhebungs- und Zurückverweisungsbeschluß des Berufungsgerichtes nur zuläsig, wenn seine Zulässigkeit ausgesprochen wurde. Fehlt ein solcher Ausspruch, welchen das Berufungsgericht nur unter den Voraussetzungen des § 519 Abs 2 ZPO beisetzen darf, ist ein Rekurs gegen seinen Aufhebungsbeschluß absolut unzulässig (Fasching, ZPR2 Rz 1822); es ist dann auch ein "außerordentlicher Rekurs" ausgeschlossen (MGA ZPO14 § 519 Anm 8; 6 Ob 1526/93).

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