OGH 3Ob8/70

OGH3Ob8/7018.2.1970

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Präsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Elsigan als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Schopf, Dr. Steinböck, Dr. Neperscheni und Kinzel als Richter in der Rechtssache der klagenden Parteien 1.) Vladimir J*****, 2.) Josef H*****, 3.) Hannelore F*****, 4.) Helmut S*****, 5.) Maria W*****, sämtliche wohnhaft in *****, alle vertreten durch Dr. Leo Frischenschlager, Rechtsanwalt in Linz, wider die beklagte Partei S*****, vertreten durch Dr. Hermann Schönfellner, Rechtsanwalt in Linz, wegen Widerspruch gemäß § 37 EO, infolge Revision der klagenden Parteien gegen das Urteil des Landesgerichtes Linz als Berufungsgericht vom 12. November 1969, GZ 13 R 521/69-14, womit infolge Berufung der klagenden Parteien das Urteil des Bezirksgerichtes Linz vom 10. Juli 1969, GZ 6 C 974/69-6, bestätigt wurde, in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Die Akten werden dem Landesgericht Linz mit dem Auftrag zurückgestellt, im angefochtenen Urteil gemäß §§ 419, 500 Abs 2 ZPO den Ausspruch nachzutragen, ob der Wert des Streitgegenstandes S 15.000 übersteigt.

Text

Begründung

Die Beklagte führt gegen Jakob W***** Exekution durch zwangsweise Räumung eines Grundstückes von einem darauf befindlichen Barackengebäude.

Die Kläger begehren gemäß § 37 EO die Unzulässigserklärung dieser Exekution. Das klagsabweisende Urteil des Erstgerichtes wurde vom Berufungsgericht mit dem angefochtenen Urteil bestätigt, ohne daß bisher in dieses Urteil ein Ausspruch gemäß § 500 Abs 2 ZPO aufgenommen worden wäre.

Rechtliche Beurteilung

Voraussetzung für die Beurteilung der Zulässigkeit der vom Berufungsgericht vorgelegten Revision der Kläger ist jedoch ein Ausspruch des Berufungsgerichtes im Sinne der angeführten Gesetzesstelle, weil sowohl der Räumungsanspruch als auch der Anspruch gemäß § 37 EO ihrem Wesen nach einer Bewertung in Geld zugänglich sind (vgl Fasching IV S 231, Heller-Berger-Stix, Kommentar zur EO S 475, SZ XV 55, XXXVIII 91 ua).

In der Unterlassung des genannten Ausspruches durch das Berufungsgericht liegt somit ein Fehler, der gemäß § 419 ZPO zu berichtigen ist (ebenso JBl 1967 S 628, RZ 1969 S 208 ua). Demzufolge war wie im Spruch zu entscheiden.

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