§ 9 RPG

Alte FassungIn Kraft seit 01.1.1988

1. Zu Abs. 3: Die Entbindung von der Verschwiegenheitspflicht obliegt im Hinblick auf § 27 dem Präsidenten des Oberlandesgerichtes und zwar auch nach Beendigung der Gerichtspraxis. 2. Abs. 5 stellt nicht ausdrücklich auf Kurzschriftkenntnisse ab. Ohne jegliche Kurzschriftkenntnisse wird es jedoch zu einer Beeinträchtigung des Verhandlungsverlaufes kommen.

Allgemeine Pflichten

§ 9.

(1) Der Rechtspraktikant hat sich mit Fleiß und Eifer der Ausbildung zu widmen und die ihm im Rahmen der Ausbildung übertragenen Aufgaben gewissenhaft und zielstrebig zu erfüllen. Er hat die Anordnungen der mit seiner Ausbildung betrauten Organe zu befolgen.

(2) Der Rechtspraktikant hat die Befolgung einer Anordnung abzulehnen, wenn sie entweder von einem unzuständigen Organ erteilt wurde oder die Befolgung gegen strafgesetzliche Vorschriften verstoßen würde.

(3) Die Pflicht zur Verschwiegenheit bestimmt sich sinngemäß nach § 58 Abs. 1 bis 3 des Richterdienstgesetzes; sie besteht auch nach Beendigung der Gerichtspraxis fort.

(4) Der Rechtspraktikant hat die gerichtlichen Dienststunden einzuhalten. Soweit es der Dienst- und Verhandlungsablauf ausnahmsweise erfordern, hat er auf Anordnung auch außerhalb der gerichtlichen Dienststunden zur Verfügung zu stehen. Eine Heranziehung außerhalb der gerichtlichen Dienststunden ist durch Freizeit auszugleichen.

(5) Während der Ausbildung in Strafsachen muß der Rechtspraktikant - sofern er nicht durch eine körperliche Behinderung beeinträchtigt ist - in der Lage sein, Verhandlungsprotokolle mit durchschnittlichem Schwierigkeitsgrad ohne Beeinträchtigung des Verhandlungsverlaufes aufzunehmen und wiederzugeben.

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)