§ 108 ASVG

Alte FassungIn Kraft seit 18.4.2001

Das Inkrafttreten, die Fassung der jeweiligen Bestimmung sowie die Hinweise auf etwaige Übergangsbestimmungen sind aus den Textanmerkungen ersichtlich.

1. Ressorttext (Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen) 2. Das Sozialrechts-ÄnderungsG 2000, BGBl. I Nr. 101/2000 idF BGBl. I Nr. 102/2001, wird, mit Ausnahme von im Erkenntnis näher bezeichneten Artikeln vom VfGH als verfassungswidrig aufgehoben. Vgl. E 16. 3. 2001, G 152/00, BGBl. I Nr. 33/2001.

Abschnitt VIa

Aufwertung und Anpassung in der Sozialversicherung 1. Unterabschnitt: Grundlagen

§ 108.

(1) Der Bundesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat jedes Jahr für das folgende Kalenderjahr eine Aufwertungszahl (Abs. 2), eine Höchstbeitragsgrundlage (Abs. 3), Aufwertungsfaktoren (Abs. 4) und die festen Beträge nach diesem Bundesgesetz (Abs. 9), im Dezember jeden Jahres einen Beitragsbelastungsfaktor (Abs. 8) für das laufende Kalenderjahr und jedes Jahr für das vorangegangene Kalenderjahr einen endgültigen Anpassungsrichtwert (Abs. 6) zu ermitteln und kundzumachen. (BGBl. I Nr. 21/1997) - 15. 2. 1997.

(2) Aufwertungszahl: Die Aufwertungszahl beruht auf der Veränderung der durchschnittlichen Beitragsgrundlage in der Pensionsversicherung nach diesem Bundesgesetz vom jeweils drittvorangegangenen Kalenderjahr zum jeweils zweitvorangegangenen Kalenderjahr. Veränderungen von Beitragssätzen bleiben unberücksichtigt. Die Aufwertungszahl ist, soweit im einzelnen nichts anderes angeordnet wird, für die Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage und der festen Beträge, die der Beitragsberechnung dienen, heranzuziehen.

(3) Höchstbeitragsgrundlage: Höchstbeitragsgrundlage für die Beitragszeiträume eines Jahres ist der Meßbetrag (§ 108b) dieses Kalenderjahres, wenn er ganzzahlig durch 20 teilbar ist, ansonsten der nächsthöhere ganzzahlig durch 20 teilbare Betrag.

(4) Aufwertungsfaktoren: Die Aufwertungsfaktoren eines Kalenderjahres errechnen sich durch Vervielfachung der zuletzt in Geltung gestandenen Aufwertungsfaktoren mit dem Anpassungsfaktor des Vorjahres. Sie sind auf 3 Dezimalstellen zu runden. Der Reihe dieser Aufwertungsfaktoren ist der Anpassungsfaktor des Vorjahres als Aufwertungsfaktor für die Beitragsgrundlagen des zweitvorangegangenen Kalenderjahres anzufügen. Die Aufwertungsfaktoren sind für die Aufwertung von Beitragsgrundlagen, die zur Bildung der Bemessungsgrundlage verwendet werden, heranzuziehen.

(5) Anpassungsfaktor und Wertausgleich: Der Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen hat jedes Jahr für das folgende Kalenderjahr

  1. 1. den Anpassungsfaktor (§ 108f) und
  2. 2. den Wertausgleich nach § 299a durch Einmalzahlung bis spätestens 30. November eines jeden Jahres durch Verordnung festzusetzen. Die Verordnung ist der Bundesregierung zur Zustimmung vorzulegen. Der Anpassungsfaktor ist, soweit nichts anderes bestimmt wird, für die Erhöhung der Renten und Pensionen und der leistungsbezogenen festen Beträge in der Sozialversicherung heranzuziehen. (BGBl. Nr. 201/1996, Art. 34, Ü. § 563 Abs. 12) – 1. 5. 1996; (BGBl. I Nr. 21/1997) - 15. 2. 1997; (BGBl. I Nr. 139/1997, Ü. § 572 Abs. 15) - 30. 12. 1997; (SRÄG 1999, BGBl. I Nr. 1/2000, Ü. § 584 Abs. 2) - 12. 1. 2000; (SRÄG 2000, BGBl. I Nr. 92/2000, Art. 1 Z 5) - 1. 10. 2000; (Kdm. BGBl. I Nr. 33/2001) - 18. 4. 2001.

(6) Anpassungsrichtwert: Jedes Jahr sind für das Anpassungsjahr (das ist jenes Kalenderjahr, für das der Anpassungsfaktor festzusetzen ist) und das diesem vorangehende Jahr je ein vorläufiger Anpassungsrichtwert und für das diesem zweitvorangehende Jahr der endgültige Anpassungsrichtwert zu ermitteln. Die Berechnung der vorläufigen Anpassungsrichtwerte ist, soweit die erforderlichen statistischen Werte noch nicht vorliegen, auf Schätzungen aufzubauen. Der Anpassungsrichtwert ist so zu ermitteln, daß seine Anwendung als Anpassungsfaktor bewirken würde, daß sich die durchschnittliche Höhe der Pensionen aus den Versicherungsfällen des Alters und der geminderten Arbeitsfähigkeit im Anpassungsjahr gegenüber dem Vorjahr mit dem gleichen Hundertsatz verändert wie die durchschnittliche Beitragsgrundlage. Dabei sind nur Werte aus der Pensionsversicherung nach diesem Bundesgesetz heranzuziehen. Änderungen von Beitragssätzen für Versicherte und/oder Pensionisten in diesen beiden Jahren sind zu berücksichtigen (besondere Nettoanpassung).

Anpassungsrichtwert:

Kalenderjahr 1992: 1,041 (Kdm., BGBl. Nr. 889/1993)

Kalenderjahr 1993: 1,036 (Kdm., BGBl. Nr. 1026/1994)

Kalenderjahr 1994: 1,030 (Kdm., BGBl. Nr. 808/1995)

Kalenderjahr 1995: 1,027 (Kdm., BGBl. Nr. 732/1996)

Kalenderjahr 1996: 1,015 (Kdm. BGBl. II Nr. 431/1997)

Kalenderjahr 1997: 1,004 (Kdm. BGBl. II Nr. 455/1998)

Kalenderjahr 1998: 1,008 (Kdm. BGBl. II Nr. 513/1999)

(7) Wird für ein Kalenderjahr durch Bundesgesetz ein höherer Anpassungsfaktor als der nach § 108f festgesetzte Anpassungsfaktor beschlossen, so ist in diesem Bundesgesetz auch die finanzielle Bedeckung durch eine Erhöhung der Beitragssätze in der Pensionsversicherung oder eine Erhöhung der Bundesbeiträge durch Zweckwidmung von Steuer- oder Abgabenanteilen sicherzustellen. Dabei ist ein Gutachten der Kommission zur langfristigen Pensionssicherung über das notwendige Ausmaß der Erhöhung einzuholen, das insbesondere die langfristige Bedeckung der höheren Anpassung zu berücksichtigen hat. (BGBl. Nr. 201/1996, Art. 34, Ü. § 563 Abs. 12) - 1. 5. 1996; (SRÄG 2000, BGBl. I Nr. 92/2000, Art. 1 Z 6) - 1. 10. 2000; (Kdm. BGBl. I Nr. 33/2001) - 18. 4. 2001.

(8) Beitragsbelastungsfaktor: Für Kalenderjahre vor dem Jahr 1993 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 1,00000. Für jedes weitere Kalenderjahr ergibt sich der Beitragsbelastungsfaktor aus der Vervielfachung der Beitragsbelastungsmeßzahl (§ 108 d Abs. 4) dieses Kalenderjahres mit der Pensionsbelastungsmeßzahl des Jahres 1992 (§ 108d Abs. 7), geteilt durch die Beitragsbelastungsmeßzahl des Jahres 1992 und die Pensionsbelastungsmeßzahl dieses Kalenderjahres. Der Beitragsbelastungsfaktor ist bei der Bildung der Bemessungsgrundlage aus den jeweiligen Beitragsgrundlagen heranzuziehen.

Für das Kalenderjahr 1993 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 0,99780 (Kdm. BGBl. Nr. 889/1993).

Für das Kalenderjahr 1994 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 0,99382 (Kdm. BGBl. Nr. 1026/1994).

Für das Kalenderjahr 1995 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 0,99385 (Kdm. BGBl. Nr. 808/1995).

Für das Kalenderjahr 1996 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 0,99495 (Kdm. BGBl. Nr. 732/1996).

Für das Kalenderjahr 1997 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 0,99652 (Kdm. BGBl. II Nr. 431/1997).

Für das Kalenderjahr 1998 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 0,99653 (Kdm. BGBl. II Nr. 455/1998).

Für das Kalenderjahr 1999 beträgt der Beitragsbelastungsfaktor 0,99656 (Kdm. BGBl. II Nr. 513/1999).

(9) Anpassung fester Beträge: Sind nach den Bestimmungen dieses Bundesgesetzes feste Beträge mit der Aufwertungszahl beziehungsweise mit dem Anpassungsfaktor zu vervielfachen, ist diese Vervielfachung mit Wirksamkeit ab 1. Jänner eines jeden Jahres in der Weise vorzunehmen, daß der Vervielfachung mit der Aufwertungszahl beziehungsweise mit dem Anpassungsfaktor der am 31. Dezember des vorangegangenen Jahres in Geltung gestandene Betrag zugrunde zu legen ist. Die vervielfachten Beträge sind auf volle Schilling zu runden.

(BGBl. Nr. 96/1965, Art. I Z 14, Ü. Art. VI Abs. 3) - 1. 5. 1965;

(BGBl. Nr. 23/1974, Art. I Z 24) - 1. 1. 1974; (BGBl. Nr. 484/1984, Art. I Z 23 lit. a und b und Art. IX Abs. 2 lit. c) - 1. 1. 1986;

(BGBl. Nr. 294/1990, Art. VII Abs. 4) - 1. 7. 1990;

(BGBl. Nr. 335/1993, Art. I Z 34) - 1. 7. 1993.

1. Ressorttext (Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen)

2. Das Sozialrechts-ÄnderungsG 2000, BGBl. I Nr. 101/2000 idF BGBl. I Nr. 102/2001, wird, mit Ausnahme von im Erkenntnis näher bezeichneten Artikeln vom VfGH als verfassungswidrig aufgehoben. Vgl. E 16. 3. 2001, G 152/00, BGBl. I Nr. 33/2001.

Zuletzt aktualisiert am

18.10.2018

Gesetzesnummer

10008147

Dokumentnummer

NOR40018067