Anlage 17
NACHWEIS UND QUANTITATIVE BESTIMMUNG VON NITROMETHAN
- 1. ANWENDUNGSBEREICH
Diese Methode ist zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung von Nitromethan bis zu einem Gehalt von 0,3% in kosmetischen Mitteln in Aerosolbehältern geeignet.
- 2. DEFINITION
Der mit dieser Methode festgestellte Nitromethangehalt ist definiert als der prozentuale Massenanteil von Nitromethan in dem gesamten Inhalt des Aerosolbehälters.
- 3. PRINZIP
Der Nachweis des Nitromethan erfolgt durch eine Farbreaktion, seine quantitative Bestimmung durch Gaschromatographie nach Zugabe eines internen Standards.
- 4. NACHWEIS
- 4.1. Reagenzien
Alle Reagenzien müssen analysenrein sein.
- 4.1.1. Natriumhydroxidlösung 0,5 N.
- 4.1.2. Folinreagenz
0,1 g 1,2-Naphthochinon-4-Sulfonsäure-Natriumsalz in Wasser lösen und auf 100 ml auffüllen.
- 4.2. Verfahren
Zu 1 ml der Probe werden 10 ml von 4.1.1 und 1 ml von 4.1.2 hinzugefügt. Eine violette Färbung zeigt die Anwesenheit von Nitromethan an.
- 5. QUANTITATIVE BESTIMMUNG
- 5.1. Reagenzien
Alle Reagenzien müssen analysenrein sein.
- 5.1.1. Chloroform (interner Standard 1).
- 5.1.2. 2,4-Dimethylheptan (interner Standard 2).
- 5.1.3. Ethanol 95%.
- 5.1.4. Nitromethan.
- 5.1.5. Chloroform-Referenzlösung
Etwa 650 mg Chloroform (5.1.1) in einen zuvor gewogenen 25-ml-Meßkolben einfüllen. Kolben und Inhalt genau wiegen. Mit 95%igem Ethanol (5.1.3) auf 25 ml auffüllen. Wiegen und den prozentualen Gewichtsanteil von Chloroform in dieser Lösung berechnen.
- 5.1.6. Dimethylheptan-Referenzlösung
Auf gleiche Weise wie die Chloroform-Referenzlösung zubereiten, aber in den 25-ml-Meßkolben 270 mg 2,4-Dimethylheptan (5.1.2) einwiegen.
- 5.2. Geräte
- 5.2.1. Gaschromatograph mit Flammenionisationsdetektor.
- 5.2.2. Gerät für die Probenahme von Aerosolen (Aufnahmeflasche, Mikrospritze, Anschlußstücke usw.), wie in Anlage 2 beschrieben.
- 5.2.3. Übliche Laborgeräte.
- 5.3. Verfahren
- 5.3.1. Vorbereitung der Probe
In eine gewogene 100-ml Aufnahmeflasche, die entsprechend dem in Punkt 5.4 der Anlage 2 der oben angegebenen Richtlinie beschriebenen Verfahren vorbereitet wurde, etwa 5 ml des internen Standards 5.1.5 oder 5.1.6 einfüllen. Eine 10- oder 20-ml-Glasspritze ohne Nadel verwenden, die an das Anschlußstück entsprechend der in Punkt 5 der Anlage 2 der oben angegebenen Richtlinie beschriebenen Technik angepaßt wurde. Erneut wiegen, um die hinzugegebene Menge zu bestimmen. Nach der gleichen Technik in die gleiche Flasche etwa 50 g des Inhalts der Aerosolbehälterprobe umfüllen. Erneut wiegen, um die Menge der umgefüllten Probe zu bestimmen. Gut mischen. Etwa 10 l mit der speziellen Mikrospritze (5.2.2) einspritzen. Fünf Einspritzungen vornehmen.
- 5.3.2. Vorbereitung der Standardlösung
In einen 50-ml-Meßkolben etwa 500 mg Nitromethan (5.1.4) und entweder 500 mg Chloroform (5.1.1) oder 210 mg 2,4-Dimethylheptan (5.1.2) genau einwiegen und mit 95%igem Ethanol (5.1.3) auffüllen. Gut mischen. 5 ml dieser Lösung werden in einen 20-ml-Meßkolben eingefüllt. Mit 95%igem Ethanol (5.1.3) auffüllen. Etwa 10 l mit der speziellen Mikrospritze (5.2.2) einspritzen. Fünf Einspritzungen vornehmen.
- 5.3.3. Gaschromatographische Bedingungen
- 5.3.3.1. Säule
Sie besteht aus zwei Teilen, der erste enthält Didecylphthalat auf Gas Chrom Q als stationäre Phase, der zweite Teil Ucon 50 HB 280 X auf Gas Chrom Q als stationäre Phase.
Die so hergestellte Säule muß eine Auflösung R ergeben, die gleich oder besser als 1,5 ist, wobei bedeuten:
r1 und r2: | Retentionszeit in Minuten, |
W1 und W2: | Peakbreiten in halber Höhe in mm, |
d': | Papiervorschub in mm/min. |
Als Beispiel ergeben die folgenden zwei Säulenteile die erforderliche Auflösung:
Teil A: | |
Material: | rostfreier Stahl. |
Länge: | 1,5 m. |
Durchmesser: | 3 mm. |
Packung: | 20% Didecylphthalat auf Gas Chrom Q, 100-120 mesh. |
Teil B: | |
Material: | rostfreier Stahl. |
Länge: | 1,5 m. |
Durchmesser: | 3 mm. |
Packung: | 20% Ucon 50 HB 280 X, auf Gas Chrom Q, 100-120 mesh. |
- 5.3.3.2. Detektor
Die geeignete Empfindlichkeit des Elektrometers des Flammenionisationsdetektors ist 8 x 10–10 A.
- 5.3.3.3. Temperaturbedingungen
Folgende Bedingungen haben sich als geeignet erwiesen:
Injektor: | 150 °C. |
Detektor: | 150 °C. |
Säule: | zwischen 50 °C und 80 °C, je nach Art der Säule und des Gerätes. |
- 5.3.3.4. Gase
Trägergas: | Stickstoff. |
Druck: | 2,1 bar. |
Durchfluß: | 40 ml/min. |
Detektor: | die zu verwendenden Gase entsprechend den Angaben des Herstellers. |
- 6. BERECHNUNGEN
- 6.1. Responsefaktor von Nitromethan, berechnet unter Zugrundelegung des verwendeten internen Standards
Dabei ist:
n: | Nitromethan, |
kn: | Responsefaktor, |
m'n: | Masse in g in der Mischung, |
S'n: | Peakfläche, |
c: | interner Standard, Chloroform oder 2,4-Dimethylheptan, |
m'c: | Masse in g in der Mischung, |
S'c: | Peakfläche. |
Daraus folgt:
Dabei ist kn eine Funktion des Gerätes.
- 6.2. Konzentration von Nitromethan in der Probe:
n: | Nitromethan, |
kn: | Responsefaktor, |
Sn: | Peakfläche, |
c: | interner Standard, Chloroform oder 2,4-Dimethylheptan, |
mc: | Masse in g in der Mischung, |
Sc: | Peakfläche, |
M: | Masse in g des umgefüllten Aerosols. |
Daraus folgt: der Anteil in % m/m Nitromethan in der Probe ist:
- 7. WIEDERHOLBARKEIT (1)
Bei einem Nitromethangehalt von 0,3% (m/m) darf der Unterschied zwischen den Ergebnissen zweier parallel ausgeführten Bestimmungen an der gleichen Probe 0,03 % nicht überschreiten.
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(1) Siehe ISO-Norm 5725.
Zuletzt aktualisiert am
09.05.2017
Gesetzesnummer
10010899
Dokumentnummer
NOR12138661
alte Dokumentnummer
N8199547968J
Zusatzdokumente: image001, image002, image003, image004
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