I. Einleitung
Die Medien bezeichnen sie als den wohl größten Steuerraub aller Zeiten.1 Die Rede ist von den sogenannten Cum/Cum- und Cum/Ex-Geschäften. Hinter diesen Begriffen verbergen sich komplizierte Aktientransaktionen rund um den Dividendenstichtag, mit denen behauptetermaßen ein Anspruch auf Rückerstattung von Kapitalertragsteuer (KESt) vorgetäuscht wird. Durch diese Geschäfte wurden zahlreiche europäische Staaten um angeblich mehr als EUR 55 Milliarden geschädigt. Der betragsmäßig größte Schaden soll dabei mit EUR 31,8 Milliarden der Bundesrepublik Deutschland entstanden sein. Wie hoch das Ausmaß der Cum/Ex-Geschäfte in Österreich war, konnte Seite 127 laut Bericht des Rechnungshofs bisher nicht quantifiziert werden.2
