Vor bald vier Jahrzehnten publizierten Beaver (1965) und Altman (1967) bahnbrechende Arbeiten hinsichtlich der Insolvenz-Prognose auf Basis historischer Abschlüsse. Mithilfe statistischer Verfahren der Diskriminanzanalyse wurden Kennzahlen-Kollektive getestet, und zwar einerseits im Hinblick auf gescheiterte (insolvent gewordene) Unternehmen und anderseits hinsichtlich „am Leben gebliebener“ Unternehmen. Nach dem Erscheinen der angeführten Pionier-Arbeiten wurden sowohl in Nordamerika als auch im sonstigen angelsächsischem Raum sowie im deutschen Sprachraum ähnliche Forschungsarbeiten durchgeführt, um zu neuen Kennzahlen-Kombinationen zu kommen bzw. andere Gewichtungen der in den Kollektiven vertretenen Kennzahlen zu generieren. Die empirisch getesteten Kennzahlen-Kollektive haben in der Zwischenzeit auch in der Praxis zumindest teilweise Akzeptanz gefunden, wobei in der jüngeren Vergangenheit insbes. Banken und große Rating-Agenturen Nutzer solcher Bonitätsurteile fundierender Diskriminanz-Funktionen gewesen sind.