Im 14. Jahrhundert wurde in Italien die doppelte Buchführung entwickelt, schriftlich festgehalten wurde sie 1494 vom Franziskaner Luca Pacioli. Sie diente vor allem der Übersicht über die eigenen Finanzen und Waren. Heute erfüllen Jahresabschlüsse weit darüber hinausgehende Ziele: Anleger sollen Einblick haben, wie ihr Kapital verwendet wird, oder ob sie Kapital in ein Unternehmen investieren wollen; der steuerpflichtige Gewinn leitet sich daraus ab; aufsichtsrechtlich relevante Kennzahlen resultieren daraus, maßgeblich vor allem für Banken und Versicherungen, aber auch für allgemeine wettbewerbsrechtliche Fragen. Es ist daher schon lange nicht mehr nur das Unternehmen selbst, dem die eigene Buchführung dient. Für eine breite Öffentlichkeit, für Zukunftsvorsorge und kurzfristige Veranlagungen, für die Staatskassen und Wettbewerbshüter, Bankenaufsichtsbehörden und Statistiker ist entscheidend, welche Ergebnisse und Zahlen in den Büchern der Wirtschaftstreibenden präsentiert werden.
