Der Erste Weltkrieg ging 1918 mit schwerem Blutzoll und Tränen zu Ende. Die Wirtschaft lag darnieder, die Monarchie war am Ende, und der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn löste sich in mehrere Nachfolgestaaten auf. Die Republik Deutschösterreich wurde am 12. November 1918 ausgerufen, umfasste die verbliebenen deutschsprachigen Gebiete, und 1919 im Vertrag von Saint-Germain wurde ihr die Bezeichnung Republik Österreich vorgeschrieben. Auch für Wien, als eine der führenden Weltstädte Europas, bedeutete dies eine epochale Zäsur: Seite 76 Aus der kaiserlichen Reichshauptstadt war die Hauptstadt eines republikanischen Kleinstaates geworden. Das neue österreichische Bundes-Verfassungsgesetz wurde 1920 beschlossen.
