7.1. Einleitung
In den Jahren 2006 bis 2019 wurden innerhalb der Europäischen Union 4470 (ca 320 pro Jahr) Mutual Recognition Procedures (MRP)1 und 13.847 (ca 989 pro Jahr) Decentralised Procedures2 (DCP) abgeschlossen. Die Zahl der neu gestellten Anträge in den Jahren 2010-2019 ist relativ konstant. Eindeutig ist jedoch, dass die DCP viel häufiger zur Anwendung gelangt als die MRP, nämlich 3-mal so oft. Dabei ist wiederum - wie schon im Jahre 2013 - die Initial Application im Rahmen der DCP vorherrschend, in Bezug auf die MRP ist es die Repeat Use Application3 (im Rahmen der DCP wurde kein einziges Verfahren im Jahre 2019 dazu abgeschlossen). Die Zulassungsanträge bezogen sich in beiden Verfahrensarten mit großer Mehrheit auf Generika (bei der DCP wurden 188 Generikaverfahren im Jahre 2019 abgeschlossen und nur 27 Antragsteller legten ein komplettes Dossier vor). Bei den abgeschlossenen Verfahren überwogen jene Arzneimittel, die der Verschreibungspflicht unterliegen wie auch chemisch aktive Wirkstoffe aufweisen (nicht biologische [Biologicals] oder pflanzliche Wirkstoffe). Zwischen dem 1. 1. und dem 31. 12. 2019 fungierten dabei am häufigsten eindeutig die Niederlande und Deutschland mit über 250 bzw in Deutschland knapp 225 Verfahren als RMS. Österreich war im genannten Zeitraum ca 70 mal als RMS an einer MRP oder DCP beteiligt.4 Was bedeutet dies rechtlich?

