13.1. Einleitung
Werbung für Arzneimittel unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von Werbung für herkömmliche Konsumgüter. Es dreht sich hierbei um die Gesundheit eines jeden Menschen, die - gerade auch in Pandemiezeiten - wohl von den meisten Werbeempfängern als höchstes Gut überhaupt eingestuft wird. Daher werden auch andere - teilweise rechtliche - Anforderungen an die Werbung im Arzneimittelbereich gestellt als an die für alltägliche Konsumgüter. Hinzu kommt noch, dass die Zielgruppe der Arzneimittelwerbung oftmals nicht mit jener Verbrauchergruppe, die das Arzneimittel tatsächlich verwendet, ident ist. Einmal ist es der Arzt, der das Produkt auswählt und verschreibt (sozusagen als wissenschaftlich-moralischer Konsument), der Patient, der es verwendet (als materieller Konsument) und schlussendlich die Sozialversicherungsträger, die die Kosten genau dieser Produkte teilweise übernehmen (als „sozialer“ Konsument). Das zu bewerbende Produkt wird also auf Zielgruppen aufgeteilt, die natürlich auch unterschiedliche Nachfragebedürfnisse haben.
