VwGH Ra 2021/11/0100

VwGHRa 2021/11/01007.9.2023

Rechtssatz

Im Sinne des Erfordernisses einer richtlinienkonformen Interpretation ist der in § 57a Abs. 2a KFG 1967 (und § 14 PBStV 1998) gebrauchte Begriff der Objektivität in jener Bedeutung zu verstehen, die er in der Richtlinie 2014/45/EU hat. Wie sich sowohl aus dem Erwägungsgrund 34 als auch aus Art. 13 Abs. 4 der Richtlinie ergibt, dürfen sich die Prüfer (d.i. das geeignete Personal iSd. § 57a Abs. 2 KFG 1967 iVm. § 3 PBStV 1998) in keinem Interessenkonflikt - auch wirtschaftlicher oder persönlicher Art - befinden, sodass die zur Erteilung und zum Widerruf der Ermächtigung zuständige Behörde davon ausgehen kann, dass Unparteilichkeit und Objektivität bei der Begutachtung gewährleistet sind. Dafür haben nach dem Erwägungsgrund 32 und Art. 12 Abs. 2 der Richtlinie die Prüfstellen (d.s. die Ermächtigten iSd. § 57a Abs. 2 KFG 1967) Sorge zu tragen.

E000 EU- Recht allgemein — E3L E07204010 — E3L E13301000 — Gemeinschaftsrecht Richtlinie richtlinienkonforme Auslegung des innerstaatlichen Rechts EURallg4/3

 

Normen

EURallg
KFG 1967 §57a Abs2
KFG 1967 §57a Abs2a
PBStV 1998 §14
PBStV 1998 §3
32014L0045 Kraftfahrzeug-RL
32014L0045 Kraftfahrzeug-RL Art12 Abs2
32014L0045 Kraftfahrzeug-RL Art13 Abs4

Dokumentnummer

JWR_2021110100_20230907L02

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