OGH 5Ob320/00w

OGH5Ob320/00w16.1.2001

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Klinger als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann, Dr. Baumann und die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch und Dr. Kalivoda als weitere Richter in der außerstreitigen Wohnrechtssache der Antragsteller 1. Willibald A*****; 2. Hermine A*****; 3. Mag. Zoltan K*****; 4. Mag. Enikö K*****; 5. Dr. Gerald S*****; 6. Dr. Manfred P*****; 7. Karl Heinz R*****; 8. Rita R*****; 9. Wolfgang B*****; 10. Christine B*****; 11. Dr. Gernot G*****; 12. Ingrid F*****; 13. Doris H*****;

14. Ursula B*****; 15. Ernst B*****; 16. Dorothea B*****; 17. Michael P*****; 18. Josef D*****; 19. Karl Z*****; 20. Magdalena Z*****; 21. Mag. Josef M*****; 22. Dr. Doris M*****; 23. Michael G*****; 24. Helmut Sch*****; 25. Emil St***** sowie 26. Erika St*****, alle in *****, alle vertreten durch Dr. Gerhard Engin-Deniz & Dr. Christian Reimitz Rechtsanwälte OEG in 1010 Wien, gegen die Antragsgegnerin A***** reg.Gen.m.b.H., *****, vertreten durch Dr. Günther Viehböck, Rechtsanwalt in 2340 Mödling, infolge Revisionsrekurses der Antragsteller und der Antragsgegnerin gegen den Sachbeschluss des Landesgerichtes Wr. Neustadt als Rekursgericht vom 30. Oktober 2000, GZ 18 R 279/99d-119, womit der Sachbeschluss des Bezirksgerichtes Mödling vom 14. Oktober 1999, GZ 9 Msch 14/94i-109, bestätigt wurde, folgenden

Beschluss

gefasst:

 

Spruch:

Die Akten werden dem Rekursgericht mit dem Auftrag zurückgestellt, gemäß § 22 Abs 4 Z 8 WGG iVm § 37 Abs 3 Z 16 und Z 18a MRG sowie §§ 526 Abs 3, 500 Abs 2 Z 1 ZPO auszusprechen, ob der Wert des Entscheidungsgegenstandes S 130.000 übersteigt.

Text

Begründung

Rechtliche Beurteilung

Der Entscheidungsgegenstand in einem Verfahren nach § 22 Abs 1 Z 6

WGG besteht - vergleichbar einer Angelegenheit nach § 37 Abs 1 Z 8

MRG - nicht aus einem Geldbetrag, sondern primär aus einem

Feststellungsbegehren (vgl 5 Ob 82/93 = MietSlg 45.500; 5 Ob 197/98a

= EWr III/528 Z/58 = WoBl 2000, 125/67). § 22 Abs 4 Z 8 MRG sieht in

solchen Sachen überhaupt nur dann die Anrufung des Obersten

Gerichtshofes vor, wenn der Wert des rekursgerichtlichen

Entscheidungsgegenstandes S 130.000 übersteigt. Ob diese

Voraussetzung vorliegt, hat das Rekursgericht ohne Bindung an die

Höhe des (der) als unangemessenen festgestellten Betrages (Beträge)

auszusprechen (vgl MietSlg 45.500). Da über einen Antrag auf

Überprüfung der Zulässigkeit des vereinbarten oder begehrten Entgelts

grundsätzlich in einem Zweiparteienverfahren zu entscheiden ist (vgl

MietSlg 46/5; WoBl 1995, 105/48), wird dies für jede einzelne

antragstellende Partei zu geschehen haben. Sollte das Rekursgericht

aussprechen, dass der Wert des Entscheidungsgegenstandes S 130.000

nicht bzw nicht in allen Fällen übersteigt, wird zu bedenken sein,

dass der Oberste Gerichtshof über einen der absoluten

Rechtsmittelbeschränkung nach § 37 Abs 3 Z 18a MRG (§ 22 Abs 4 Z 8

WGG) unterliegenden Revisionsrekurs nur und erst dann entscheiden

kann, wenn das Gericht zweiter Instanz in Abänderung seiner

ursprünglich gegenteiligen Entscheidung gemäß § 508 Abs 2 ZPO

ausgesprochen hat, dass ein ordentliches Rechtsmittel doch zulässig

sei. Auf die diesbezügliche Judikatur wird verwiesen (5 Ob 82/00w =

EWr I/37/190; 5 Ob 96/00d = EWr I/37/188 ua; siehe auch RIS-Justiz

RS0114180).

Es war daher wie im Spruch zu entscheiden.

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)

Stichworte