OGH 12Os189/10a (RS0126785)

OGH12Os189/10a29.3.2011

Rechtssatz

Eine bereits vollendete effektive Gläubigerschädigung aufgrund scheinbarer Vermögensverringerung ist dann anzunehmen, wenn die Befriedigung des Gläubigers entweder bereits faktisch unmöglich ist (etwa weil das Exekutionsverfahren erfolglos geblieben ist oder weil dem Gläubiger ‑ infolge der Verheimlichung ‑ von vornherein keine exekutiv verwertbaren Vermögensbestandteile bekannt sind und weitere aufwendige Nachforschungen unzumutbar wären) oder wenn die vorgetäuschte Verminderung des von § 156 StGB geschützten Vermögens die (tatsächlich nach wie vor bestehende) Befriedigungsmöglichkeit des solcherart getäuschten Gläubigers ‑ gemessen an objektiven Bezugspunkten ‑ de facto aussichtslos erscheinen lässt und insoweit zu einem zumindest partiellen Verzicht auf die (weitere) Durchsetzung der eigenen Ansprüche führt.

Normen

StGB §156

12 Os 189/10aOGH29.03.2011
15 Os 67/14pOGH27.08.2014

Auch

Dokumentnummer

JJR_20110329_OGH0002_0120OS00189_10A0000_004

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