Spruch:
Aus Anlaß der vom Angeklagten Ljubinko D*** ergriffenen Nichtigkeitsbeschwerde wird gemäß dem Ö 290 Abs 1 StPO das angefochtene Urteil dahin ergänzt, daß den nachstehenden Angeklagten gemäß dem Ö 38 Abs 1 Z 1 StGB folgende (verwaltungsbehßrdliche) Haftzeiten auf die Freiheitsstrafen angerechnet werden, und zwar:
Stefan S*** die Zeit vom 16. Dezember 1981, 11.00 Uhr, bis zum 17. Dezember 1981, 14.45 Uhr, Wolfgang J*** die Zeit vom 16. Dezember 1981, 17.30 Uhr, bis zum 16. Dezember 1981, 19.20 Uhr, Horst B*** die Zeit vom 16. Dezember 1981, 19.50 Uhr, bis zum 16. Dezember 1981, 21.35 Uhr, und Mladen K*** die Zeit vom 25. Jänner 1982, 6 Uhr, bis zum 25. Jänner 1982, 12.25 Uhr.
Text
Gründe:
Mit dem Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Wien als Schßffengericht vom 4. Mai 1982, GZ 1 b Vr 13.642/81-60, wurden - neben einem anderen Angeklagten - Ljubinko D***, Stefan S***, Wolfgang J***, Horst B*** und Mladen K*** wegen Diebstahls schuldig erkannt und zu bedingt nachgesehenen Freiheitsstrafen verurteilt.
Aus Anlaß der bereits in der nichtßffentlichen Sitzung des Obersten Gerichtshofs vom 29. November 1982 zur GZ 11 Os 174/82-7 stattgefundenen Erledigung der Nichtigkeitsbeschwerde des Angeklagten Ljubinko D*** konnte sich der Oberste Gerichtshof gemäß dem Ö 290 Abs 1 StPO davon überzeugen, daß das bezeichnete Ersturteil infolge des unterbliebenen Ausspruches über die Anrechnung der Vorhaft der Angeklagten Stefan S***, Wolfgang J***, Horst B*** und Mladen K*** mit dem sich zum Nachteil dieser Angeklagten auswirkenden materiellrechtlichen Nichtigkeitsgrund der Z 11 des Ö 281 Abs 1 StPO behaftet ist, weil bei diesen Angeklagten entgegen der Bestimmung des Ö 38 Abs 1 Z 1 StGB die nachstehend angeführten, von ihnen im Zusammenhang mit der vorliegenden Strafsache in verwaltungsbehßrdlicher Verwahrungshaft (Polizeihaft) zugebrachten Zeiten unberücksichtigt blieben, und zwar:
beim Angeklagten Stefan S***: die Haftzeit vom 16. Dezember 1981, 11 Uhr (S 39 und 73 d.A.) bis zum 17. Dezember 1981, 14.45 Uhr (dieser Zeitpunkt der Haftentlassung wurde gemäß dem Ö 285 f StPO durch fernmündliche Rückfrage beim Bezirkspolizeikommissariat Ottakring erhoben), beim Angeklagten Wolfgang J***: die Haftzeit vom 16. Dezember 1981, 17.30 Uhr (S 43 und 79 d.A.) bis zum 16. Dezember 1981, 19.20
Uhr (S 43 d.A.), beim Angeklagten Horst B***: die Haftzeit vom 16. Dezember 1981, 19.50 Uhr, bis zum 16. Dezember 1981, 21.35 Uhr (S 49 und 87 d. A.) und beim Angeklagten Mladen K***: die Haftzeit vom 25. Jänner 1982, 6 Uhr (S 213 und 317 d.A.) bis zum 25. Jänner 1982, 12,25 Uhr (S 317 d.A.).
Rechtliche Beurteilung
Das Ersturteil war sohin in seinem Ausspruch über die Anrechnung der Vorhaft dahin zu ergänzen, daß gemäß dem Ö 38 Abs 1 Z 1 StGB, den Angeklagten S***, J***, B*** und K*** die
vorerwähnten, im Ersturteil unberücksichtigt gebliebenen verwaltungsbehßrdlichen Vorhaftzeiten, die nach der vorzitierten Gesetzesstelle ohne zeitliche Begrenzung, also auch bei einem unter 24 Stunden liegenden Ausmaß anzurechnen sind (vgl. ÖJZ-LSK 1982/37), auf die jeweils verhängten Freiheitsstrafen angerechnet werden. Die auch beim Angeklagten Ljubinko D*** unterbliebene Anrechnung einer weiteren Haftzeit vom 25. Jänner 1982, 9 Uhr, bis zum 25. Jänner 1982, 12.25 Uhr (S 337 d.A.), konnte im Hinblick darauf, daß (u.a.) der Strafausspruch (einschließlich der Vorhaftanrechnung) bei diesem Angeklagten mit dem zitierten Erkenntnis des Obersten Gerichtshofs vom 29. November 1982 aufgehoben wurde, auf sich beruhen.
Es war daher spruchgemäß zu erkennen.
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