Spruch:
Der Antrag wird zurückgewiesen.
Text
Gründe:
Mit Beschluss des Landesgerichts Korneuburg als Drei-Richter-Senat vom 11. August 2009, AZ 901 Bl 26/09k, wurde der Antrag des Anzeigers Josef K***** auf Fortführung des von der Staatsanwaltschaft Korneuburg am 26. März 2009 eingestellten Ermittlungsverfahrens gegen Jürgen S***** wegen § 206 Abs 1 StGB, Andrea K*****, Dr. Rudolph P***** und einen unbekannten Täter (Verantwortlicher der Kinderschutzgruppe des Krankenhauses M*****) wegen §§ 302 Abs 1, 12 StGB, gegen Dr. Gabriele F***** wegen §§ 288 Abs 1, 299 Abs 1 StGB und gegen Dr. R***** D***** und Dr. N***** Sa***** wegen § 299 Abs 1 StGB abgewiesen.
Josef K***** begehrt mit einem von ihm persönlich beim Obersten Gerichtshof eingebrachten Antrag die Verfahrenserneuerung nach § 363a StPO, weil er in den Grundrechten des Art 3 und Art 6 MRK beeinträchtigt worden sei.
Rechtliche Beurteilung
Er ist nicht antragslegitimiert, weil aus § 363b Abs 2 Z 1 StPO folgt, dass nicht von einem Verteidiger unterschriebene Anträge bereits bei nichtöffentlicher Beratung zurückgewiesen werden können (vgl 13 Os 162/07h). Verteidiger schreiten nach der Legaldefinition des § 48 Abs 1 Z 4 StPO jeweils für Beschuldigte sowie für Angeklagte und Betroffene im Verfahren nach § 21 Abs 1 StGB (§ 48 Abs 2 StPO), nicht aber für Anzeiger oder Opfer einer Straftat ein. Der Antrag auf Erneuerung des Strafverfahrens war somit - in Übereinstimmung mit der Stellungnahme der Generalprokuratur - bereits bei nichtöffentlicher Beratung zurückzuweisen (§ 363b Abs 2 Z 2 StPO).
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)