OGH 11Ns8/90

OGH11Ns8/9013.6.1990

Der Oberste Gerichtshof hat am 13.Juni 1990 durch den Vizepräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Piska als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Walenta, Dr. Reisenleitner, Dr. Felzmann und Dr. Rzeszut als weitere Richter in Gegenwart des Richteramtsanwärters Mag. Pilnacek als Schriftführer in den Strafsachen gegen Dr. Erwin C*** wegen des Vergehens des teils vollendeten und teils versuchten schweren Betruges nach den §§ 12, dritter Fall, 146, 147 Abs. 2 und 15 StGB, AZ 37 E Vr 1437/87 des Landesgerichtes Salzburg und gegen Lotte C*** wegen des Vergehens der falschen Beweisaussage vor Gericht nach dem § 288 Abs.1 StGB, AZ 37 E Vr 2656/88 des Landesgerichtes Salzburg über die Ablehnungserklärungen der Beschuldigten Dr. Erwin C*** und Lotte C***, betreffend sämtliche Richter des Oberlandesgerichtes Linz, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Die Ablehnung des Oberlandesgerichtes Linz ist nicht zulässig.

Text

Gründe:

Dr. Erwin C***, Beschuldigter im Verfahren zum AZ 37 E Vr 1437/87 des Landesgerichtes Salzburg, und Lotte C***, Beschuldigte im Verfahren zum AZ 2656/88 des genannten Gerichtes, lehnen das Landesgericht Salzburg und - dem Inhalt ihres Vorbringens nach - auch das Oberlandesgericht Linz jeweils zur Gänze ab. Zur Entscheidung ist, soweit das Oberlandesgericht Linz betroffen ist, der Oberste Gerichtshof zuständig.

Rechtliche Beurteilung

Der Ablehnung des Oberlandesgerichtes Linz kommt keine Berechtigung zu.

Dem Vorbringen, es sei im gesamten Bereich des Oberlandesgerichtes Linz "die Gefahr einer Verfilzung möglich", lassen sich keine Anhaltspunkte dafür entnehmen, daß (sämtliche) Richter des Oberlandesgerichtes Linz nicht mit voller Unvoreingenommenheit und Unparteilichkeit an die Bearbeitung der vorliegenden Strafsachen herantreten könnten (SSt 25/81 ua); eine durch nichts untermauerte bloße Behauptung möglicher Befangenheit, wie sie hier zum Ausdruck gebracht wurde, begründet eine Ablehnung nicht hinreichend (Mayerhofer/Rieder StPO2 E 7 zu § 72). Über die Ablehnung des Landesgerichtes Salzburg wird das Oberlandesgericht Linz zu befinden haben (Mayerhofer/Rieder aaO E 5 zu § 74).

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