OGH 5Ob681/79; 1Ob763/83; 1Ob705/84 (RS0007778)

OGH5Ob681/79; 1Ob763/83; 1Ob705/8422.11.2022

Rechtssatz

Solange nicht feststeht, ob eine fideikommissarische Substitution oder eine dieser nach §§ 707 bis 709 ABGB gleichgestellte Anordnung vorliegt oder welchen Umfang sie hat, hat das Abhandlungsgericht die gesetzlich vorgeshenen Sicherungsmaßnahmen von Amts wegen zu treffen, also die Inventierung und Schätzung des Nachlasses (§ 92 Abs 2 Z 3 AußStrG) durchzuführen und gemäß § 125 ff AußStrG analog vorzugehen, und zwar - abgesehen vom Verzichtsfall - ohne Rücksicht darauf, ob der Nacherbe (Nachlegatar) bereits eine Erbserklärung (Vermächtnisannahmeerklärung) abgegeben hat.

Normen

AußStrG §92 Abs2 Z3
AußStrG §125 A
AußStrG §126 A
AußStrG 2005 §161 ff

5 Ob 681/79OGH02.10.1979

Veröff: NZ 1980,146

1 Ob 763/83OGH25.01.1984

Auch; Veröff: JBl 1985,98 = NZ 1985,207

1 Ob 705/84OGH16.01.1985

Auch; Veröff: NZ 1985,188

7 Ob 41/02hOGH13.03.2002

Auch; Beisatz: Die Bestimmungen der §§125ff AußStrG sind immer dann analog heranzuziehen, wenn es sich um einander widersprechende Standpunkte der Beteiligten handelt, von deren Lösung die Fortsetzung und Beendigung des Verlassenschaftsverfahrens abhängt. (T1)

2 Ob 104/22sOGH22.11.2022

Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Analoge Anwendung von §§ 161 ff AußStrG 2005 bei Streit über das Bestehen und den Umfang eines uneigentlichen Nachvermächtnisses. (T2)

Dokumentnummer

JJR_19791002_OGH0002_0050OB00681_7900000_003