OGH 7Ob29/77; 7Ob3/92; 7Ob134/98a; 7Ob119/05h; 7Ob121/05b; 7Ob144/13x; 7Ob161/19f; 1Ob137/20h; 7Ob148/20w (RS0081984)

OGH7Ob29/77; 7Ob3/92; 7Ob134/98a; 7Ob119/05h; 7Ob121/05b; 7Ob144/13x; 7Ob161/19f; 1Ob137/20h; 7Ob148/20w27.1.2021

Rechtssatz

Der Risikoausschluss des Art 4 I Z 3 AVBV hat eine wissentliche (= vorsätzliche) Pflichtverletzung des Machthabers zur Voraussetzung, wobei jedoch bedingter Vorsatz genügt (hier: Unterlassung von Grundbuchserhebungen vor Verfassung eines Schuldscheines).

Normen

AVBV Art4 Abs1 Z3

7 Ob 29/77OGH12.05.1977
7 Ob 3/92OGH20.02.1992
7 Ob 134/98aOGH11.11.1998

Vgl auch; Beisatz: Beim Verstoß nach Art 4/1/Z 3 der AVBV 1951 ist nicht Vorsatz erforderlich, es genügt, dass der Versicherungsnehmer seine Pflichtverletzung positiv gekannt hat und dass der Pflichtverstoß für den Schaden ursächlich war. (T1)<br/>Beisatz: Hier: Bei Übernahme eines Treuhanderlages bei Abwicklung eines Grundstücksverkaufes stellt die vertraglich nicht vorgesehene Abdeckung eigener Forderungen des Vertragserrichters aus dem Treuhanderlag ein wissentliches Abgehen vom erteilten Auftrag dar. (T2)

7 Ob 119/05hOGH11.07.2005

Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: Art 4 I Z 3 AVBV stellt eine Verschärfung des abdingbaren § 152 VersVG zu Lasten des Versicherungsnehmers dar. (T3)

7 Ob 121/05bOGH11.07.2005

Vgl auch; Beis wie T1

7 Ob 144/13xOGH04.09.2013

Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beisatz: Art 4.I.3 AVBV begründet einen Risikoausschluss, für dessen Vorliegen den Versicherer die Behauptungs‑ und Beweislast trifft. Für den Verstoß nach dieser Bestimmung genügt, dass der Versicherungsnehmer seine Pflichtverletzung‑(en) positiv gekannt hat und der Pflichtverstoß für den Schaden ursächlich war. (T4)

7 Ob 161/19fOGH19.02.2020

Vgl

1 Ob 137/20hOGH27.11.2020

auch<br/>Anm: Veröff: SZ 2020/111

7 Ob 148/20wOGH27.01.2021

Auch

Dokumentnummer

JJR_19770512_OGH0002_0070OB00029_7700000_004