OGH 14Os72/04 (RS0119260)

OGH14Os72/0418.2.2020

Rechtssatz

Jedenfalls seit Geltung des durch BGBl 1994/507 eingefügten § 28a GOG ist ein Verstoß gegen die Geschäftsverteilung aus § 281 Abs 1 Z 1 StPO grundsätzlich relevant.

Normen

StPO §281 Abs1 Z1
StPO §345 Abs1 Z1
GOG §28a

14 Os 72/04OGH13.07.2004
15 Os 48/06gOGH22.01.2007

Beisatz: Entsprechend dem im Grundrecht auf ein Verfahren vor dem gesetzlichen Richter und im Prinzip der festen Geschäftsverteilung zum Ausdruck kommenden Grundsatz der objektiven Vorhersehbarkeit der Richter-(Geschworenen-)bank bewirkt ein Verstoß gegen die in der Geschworenendienstliste vorgegebene Reihenfolge dann Nichtigkeit im Sinne des § 345 Abs 1 Z 1 StPO, wenn vom gesetzlich determinierten Prinzip der nach dem Zufall zu erfolgenden Besetzung der Geschworenenbank willkürlich, mithin in sachlich unvertretbarer Weise abgewichen wird. (T1)

15 Os 95/07wOGH22.11.2007

Auch; Beis wie T1

15 Os 103/07xOGH11.10.2007

Auch; Bem: Vgl gegenteilig RS0053591. (T2)

11 Os 19/07iOGH18.12.2007

Auch; Beis ähnlich wie T1

13 Os 39/09yOGH27.08.2009

Auch; Beisatz: Geschworene (und Schöffen) unterfallen formell nicht dem Begriff des Richters im Sinn der Art 83 Abs 2, 87 Abs 3 B-VG. Die Regelungen betreffend den Einsatz der Geschworenen in der durch das Los bestimmten Reihenfolge der Dienstliste bei Vorsorge für Verhinderungsfälle sind hinsichtlich der Laienrichter als Äquivalent für die in Art 87 Abs 3 B-VG verankerte feste Geschäftsverteilung anzusehen (WK-StPO § 281 Rz 107). (T3)

11 Os 25/17mOGH25.04.2017

Vgl

11 Os 125/19wOGH18.02.2020

Vgl

Dokumentnummer

JJR_20040713_OGH0002_0140OS00072_0400000_003

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