OGH 10ObS52/96 (RS0102471)

OGH10ObS52/9626.3.1996

Rechtssatz

Die Zulassung von Arzneispezialitäten hat zwar durch einen rechtsgestaltenden Bescheid zu erfolgen. Aus § 12 Abs 2 AMG, in welchem ausdrücklich der Fall eines Antrages auf Kostenübernahme einer in Österreich nicht zugelassenen Arzneispezialität bei einem österreichischen Sozialversicherungsträger vorgesehen wurde, ist aber zwingend abzuleiten, dass in Österreich - anders als nach der jüngsten Judikatur des BSG (SGb 1996, 32) - nicht zugelassene Arzneimittel bzw Arzneispezialitäten keineswegs generell und absolut von einer Erstattungspflicht der Sozialversicherungsträger ausgenommen und ausgeschlossen sind.

Normen

AMG §1 Abs5
AMG §11 Abs1
AMG §12 Abs2
ASVG §136 Abs1
B-KUVG §64 Abs1
BSVG §86 Abs1
GSVG §92 Abs2

10 ObS 52/96OGH26.03.1996

Veröff: SZ 69/80

10 ObS 2374/96gOGH26.11.1996

Ähnlich

1 Kr 37/00OGH19.03.2002

Abweichend; Beisatz: Jüngste Judikatur des deutschen BSG, zusammengefasst in einem Aufsatz von Rechtsanwalt Franz Niemann, Hamburg, Die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts zum so genannten "off-label-use" - Anwendung eines zugelassenen Arzneimittels außerhalb seiner zugelassenen Indikation. (T1)Veröff: NZS 2002,361

10 ObS 104/12kOGH23.10.2012

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19960326_OGH0002_010OBS00052_9600000_003

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