OGH 1Ob617/91 (RS0009107)

OGH1Ob617/9120.11.1991

Rechtssatz

Unter Durchgriffshaftung wird die private Zusatzhaftung von Verbandsmitgliedern für Schulden der Verbandsperson verstanden. Aus Anlaß der Haftungserstreckung wird der mit der selbständigen Rechtsperson verbunden Schutzschild der Haftungsbeschränkung zur Seite geschoben, so daß Gesellschaftsgläubiger zusätzlich die Mitglieder der Gesellschaft persönlich mit ihrem Privatvermögen in Anspruch nehmen können; der Rechtsgrund der betriebenen Forderung bleibt demnach gleich, nur die Haftung wird erstreckt, es geht somit um die Frage, wem seine Schuld zuzuordnen sei.

Normen

ABGB §26
GmbHG §15
GmbHG §61 Abs2

1 Ob 617/91OGH20.11.1991

Veröff: SZ 64/160 = JBl 1992,444 (Ostheim)

1 Ob 562/92OGH20.05.1992

Veröff: SZ 65/76 = WBl 1992,333

10 Ob 214/99iOGH21.03.2000

Vgl auch; Beisatz: Keine Durchgriffshaftung hinsichtlich Entlohnungsanspruch des Notgeschäftsführers. (T1); Veröff: SZ 73/51

8 ObA 98/00wOGH12.04.2001

Vgl auch; Beisatz: Hier: Zur Durchgriffshaftung im (faktischen) Konzern. (T2); Veröff: SZ 74/65

6 Ob 313/03bOGH29.04.2004

Vgl auch; Beisatz: Hier: Durchgriffshaftung der Gesellschafter einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung-öffentlich-rechtlicher Tourismusverband. (T3); Veröff: SZ 2004/63

4 Ob 193/14gOGH18.11.2014

Vgl auch

6 Ob 2/15kOGH29.01.2015

Auch; Beisatz: Hier: Durchgriffshaftung der drei beklagten GmbH-Gesellschafter (entgegen § 61 Abs 2 GmbHG) verneint. (T4)

Dokumentnummer

JJR_19911120_OGH0002_0010OB00617_9100000_001