OGH 5Ob635/83 (RS0035224)

OGH5Ob635/8320.12.1983

Rechtssatz

Die (natürliche oder juristische) Person oder Handelsgesellschaft, über deren Vermögen in der Bundesrepublik Deutschland der Konkurs eröffnet wurde, behält in der Republik Österreich die Verfügungsbefugnis und Prozeßführungsbefugnis (Prozeßfähigkeit) in bezug auf ihr in Österreich gelegenes Vermögen; dem in der Bundesrepublik Deutschland bestellten Konkursverwalter kommt in diesem Umfang keinerlei Verfügungsbefugnis und Prozeßführungsbefugnis (Prozeßfähigkeit) in Österreich zu.

Normen

KO §67
KO §80
KO §83
ZPO §3

5 Ob 635/83OGH20.12.1983

Veröff: GesRZ 1984,164 = EvBl 1984/125 S 494

4 Ob 1521/96OGH27.02.1996

Vgl auch: nur: Die (natürliche oder juristische) Person oder Handelsgesellschaft, über deren Vermögen in der Bundesrepublik Deutschland der Konkurs eröffnet wurde, behält in der Republik Österreich die Verfügungsbefugnis und Prozeßführungsbefugnis (Prozeßfähigkeit) in bezug auf ihr in Österreich gelegenes Vermögen. (T1) Beisatz: Der Gemeinschuldner des ausländischen Konkurses kann in Österreich seine Rechte gerichtlich und außergerichtlich geltend machen, sofern nicht eine staatsvertragliche Regelung über die gegenseitige Anerkennung der Konkurseröffnungen besteht (vgl. § 180 KO). (T2) Beisatz: Hier: Konkursverfahren in Tschechien. (T3)

1 Ob 120/00dOGH29.08.2000

Vgl; Beisatz: Die in Schweden erfolgte Konkurseröffnung entfaltet keine (konkurstypische) Wirkung in Österreich, weil kein Staatsvertrag zwischen Österreich und Schweden über die gegenseitige Anerkennung der Konkurseröffnung, also kein Insolvenzrechtsvertrag besteht. (T4)

Dokumentnummer

JJR_19831220_OGH0002_0050OB00635_8300000_001

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