OGH 3Ob545/80 (RS0035065)

OGH3Ob545/8011.3.1981

Rechtssatz

Das Begehren auf Vorlage einer Urkunde ist ein Minus gegenüber dem Begehren auf Übergabe der nämlichen Urkunde. Das Begehren auf Vorlage einer Urkunde (Art XLIII EGZPO) unterscheidet sich vom Herausgabebegehren dadurch, dass sich die Vorlage in der Einsichtgewährung erschöpft. Die Urkunde muss dem Kläger zugänglich gemacht und ihm eine Abschrift oder Fotokopie gewährt werden.

Normen

EGZPO ArtXLIII
ZPO §405 DIIIb

3 Ob 545/80OGH11.03.1981
7 Ob 19/83OGH22.09.1983
1 Ob 2151/96xOGH04.06.1996

Auch

1 Ob 94/06iOGH16.05.2006

Vgl; Beisatz: Das Begehren auf Ausfolgung von Fotokopien einer Urkunde ist einer Urkundeneinsicht nach deren Vorlage gleichzuhalten; auch dieses Begehren findet in Art XLIII EGZPO Deckung. (T1); Veröff: SZ 2006/74

5 Ob 225/08mOGH13.01.2009

Vgl; Beisatz: Auf welche Art und Weise die Urkundenvorlage zu erfolgen hat, wird sich regelmäßig an der Beschaffenheit und dem Umfang der betreffenden Urkunde sowie am legitimen Zweck der Urkundeneinsicht und damit typischerweise an den Umständen des Einzelfalls orientieren müssen. (T2)

7 Ob 75/17fOGH14.06.2017

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19810311_OGH0002_0030OB00545_8000000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)