OGH 9Os149/75 (RS0090888)

OGH9Os149/7514.1.1976

Rechtssatz

Normalerweise mit einem Beischlaf verbundenen, seiner Vorbereitung dienenden Handlungen, die an sich dem Tatbild des § 207 StGB entsprechen könnten, ist selbständige Bedeutung nicht zuzumessen, falls sie und der Beischlaf im einheitlichen Tatkonnex stehen.

Normen

StGB §28 Bb
StGB §207

9 Os 149/75OGH14.01.1976

Veröff: EvBl 1976/1985 S 359

12 Os 41/76OGH15.06.1976

Beisatz: § 207 Abs 1 StGB ist gegenüber § 206 Abs1 StGB subsidiär. (T1)

9 Os 80/76OGH13.10.1976

Beisatz: Keine Tateinheit von § 207 StGB mit § 206 StGB, wenn die Unzuchtshandlungen den Beschlaf eingeleitet haben. (T2)

12 Os 30/77OGH12.05.1977

Beisatz: Gilt auch für dem Beischlaf unmittelbar nachfolgende Unzuchtshandlung. (T3)

13 Os 72/80OGH09.10.1980

Vgl auch; Beisatz: Entscheidend für die Unmöglichkeit einer Konkurrenz ist die Typizität der Unzuchtshandlungen als Begleiterscheinungen des Beischlafs. (T4)

13 Os 62/06aOGH11.10.2006

Vgl auch; Beisatz: Das Verbrechen nach § 207 Abs 1 StGB wird von jenem nach § 206 Abs 1 StGB dann infolge Scheinkonkurrenz verdrängt, wenn diese strafbaren Handlungen sowohl zeitlich als auch derart in Verbindung stehen, dass der Vorsatz des Täters von Anfang an auf Beischlaf oder eine dem Beischlaf gleichzusetzende geschlechtliche Handlung mit dem unmündigen Opfer gerichtet war. (T5)

14 Os 22/15iOGH28.04.2015

Auch; Beis wie T5

15 Os 121/21iOGH20.10.2021

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19760114_OGH0002_0090OS00149_7500000_002

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