OGH 7Ob219/62 (RS0080497)

OGH7Ob219/6224.10.1962

Rechtssatz

Grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn der Versicherungsnehmer nach durchwachter Nacht (nach insgesamt zwanzig stündigem Wachsein) seinen Wagen mit 100 km/h fährt und trotz gerader Straße (Bundesstraße 1) bei guter Sicht ohne Gegenverkehr einen Randstein streift, so daß der Wagen in das anschließende Feld abkommt und sich überschlägt.

SW: Auto

 

Normen

VersVG §61

7 Ob 219/62OGH24.10.1962

Veröff: ZVR 1963/181 S 187 = VersR 1964,1058 = LwBetr 1965,137

7 Ob 129/66OGH17.08.1966

Ähnlich; Beisatz: Nur dann, wenn der Kraftfahrzeug-Lenker die Unglücksfahrt antritt oder fortsetzt, obgleich ihm bewußt ist oder bewußt sein muß, daß er zufolge seiner Übermüdung nicht die erforderliche Fahrtüchtigkeit hat, kann ihm dies als grobe Fahrlässigkeit angelastet werden. (T1) Veröff: EvBl 1966/520 S 664 = ZVR 1967/125 S 133 = VersR 1967,147 = Vers 1967,19; hiezu ablehnende Besprechung von Gaisbauer in VersR 1967,388

Dokumentnummer

JJR_19621024_OGH0002_0070OB00219_6200000_001

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