OGH 6Ob182/58 (RS0067682)

OGH6Ob182/5817.9.1958

Rechtssatz

Eine Tat des Mieters, die das Verbrechen nach § 152 StGB darstellt, kann nicht als geringfügige Handlung gewertet werden.

Normen

MG §19 Abs2 Z3 C3
MRG §30 Abs2 Z3 D

6 Ob 182/58OGH17.09.1958
7 Ob 235/65OGH11.08.1965

Auch; Beisatz: Eine strafbare Handlung ist, auch wenn sie nicht ein Verbrechen darstellt, grundsätzlich ein Kündigungsgrund nach § 19 Abs 2 Z 3 MG. Hier § 411 StG (fast § 155a StG). (T1) <br/>Veröff: MietSlg 17395

1 Ob 536/76OGH25.02.1976

Beisatz: § 99 StG. (T2)

2 Ob 242/06mOGH30.11.2006

Auch; Beisatz: Geringfügigkeit einer strafbaren Handlung ist regelmäßig bei deren Verbrechenseignung (§ 17 StGB) ausgeschlossen; hier: Untreue. (T3)

4 Ob 124/12gOGH02.08.2012

Vgl; Beis wie T1 nur: Eine strafbare Handlung ist, auch wenn sie nach § 30 Abs 2 Z 3 MRG kein Verbrechen darstellt, grundsätzlich ein Kündigungsgrund. (T4)<br/>Beisatz: Ob die Voraussetzungen einer Geringfügigkeit vorliegen, hängt regelmäßig von den Umständen des Einzelfalls ab. (T5) Beisatz: Eine strafrechtliche Verurteilung ist nicht Voraussetzung für die gerichtliche Geltendmachung des Kündigungsgrundes. Der Zivilrichter hat in jedem Fall die Tatbestandsmäßigkeit des behaupteten Verhaltens des Mieters selbst zu prüfen. (T6)<br/>Beisatz: Hier: Täuschung (mit Betrugsvorsatz) über das Nichtvorliegen von mietzinserhöhenden Umständen. (T7)

7 Ob 35/16xOGH16.03.2016

Beis wie T4; Beis wie T1

6 Ob 71/17kOGH29.05.2017

Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T4

8 Ob 35/19hOGH29.04.2019

Vgl auch; Beis wie T5; Bem: Mit eingehender Darstellung der Judikatur zu „geringfügig“.<br/>Hier: Vier Faustschläge ins Gesicht. (T8)

Dokumentnummer

JJR_19580917_OGH0002_0060OB00182_5800000_002

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