Rechtssatz
Eine buchstäbliche Anwendung der Norm des § 265 StPO auf das anwaltschaftliche Disziplinarverfahren ist mangels bestimmter Strafsätze für die im § 2 DSt genannten Disziplinarvergehen nicht möglich; die Disziplinarbehörden sollen sich aber bei der Strafbemessung im Einzelfall unter den Voraussetzungen des § 265 StPO von der dieser Gesetzesstelle letztlich zugrunde liegenden Rechtsidee der Rücksichtnahme auf die Vorstrafe, um Nachteile zu beseitigen, die für den Beschuldigten mit einer Teilung des Verfahrens verbunden sein können, leiten lassen.
Normen
DSt 1872 §23
StPO §265 Ca
Ds 57/50 | OGH | 07.11.1950 |
Abweichend; Veröff: AnwBl 1952,20 |
Bkd 93/58 | OGH | 26.01.1959 |
Auch; Veröff: AnwBl 1959,60 |
Bkd 64/75 | OGH | 28.06.1976 |
Vgl |
Bkd 83/80 | OGH | 15.06.1981 |
Vgl; Beisatz: Bloß sinngemäße Anwendung der §§ 31, 40 StGB. (T1) |
Dokumentnummer
JJR_19571206_OGH0002_000BKD00062_5600000_003
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