OGH 2Ob441/56 (RS0046717)

OGH2Ob441/564.9.1956

Rechtssatz

Der Gerichtsstand nach § 88 Abs 1 JN ist nur bei ausdrücklicher und urkundlich nachweisbarer Vereinbarung des Erfüllungsortes gegeben, also jedenfalls dann nicht, wenn mangels einer sich von den übrigen Parteienvereinbarungen deutlich abhebenden, bestimmten, direkt auf die Festlegung eines Erfüllungsortes gerichteten Vereinbarung der Erfüllungsort auf Grund materiellrechtlicher Vorschriften, zB gemäß § 905 ABGB aus der Natur des Geschäftes, ermittelt werden muss.

Normen

JN §88 Abs1 A

2 Ob 441/56OGH04.09.1956

Veröff: EvBl 1956/370 S 661

3 Ob 624/50OGH22.11.1950

Ähnlich; Beisatz: Bezugnahme auf eine nicht angeschlossene Urkunde genügt nicht. (T1) Veröff: EvBl 1951/19 S 42

7 Ob 42/70OGH01.04.1970
2 Ob 512/79OGH29.05.1979
7 Ob 173/17tOGH20.06.2018

Beisatz: Die Angabe eines Ablieferungsorts im Frachtbrief begründet keinen Erfüllungsort, weil damit nur der Bestimmungsort festgelegt wird, also das geographische Ende der Transportstrecke. Ebenso nicht die Angabe des Ablieferungsorts in einem Konnossement. (T1)<br/>Veröff: SZ 2018/50

5 Nc 20/19iOGH02.09.2019
2 Nc 1/20zOGH28.02.2020

Dokumentnummer

JJR_19560904_OGH0002_0020OB00441_5600000_001

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