OGH 3Ob226/56 (RS0016540)

OGH3Ob226/5613.6.1956

Rechtssatz

Eine Zession, die nur zu dem Zwecke erfolgte, dass der Zedent Zeugenstellung erlangt und nicht das Prozessrisiko (es wurde einer vermögenslosen Partei zediert!) trägt, widerspricht den guten Sitten und ist wirkungslos.

Normen

ABGB §879 BI
ABGB §1392 D

3 Ob 226/56OGH13.06.1956

Veröff: SZ 29/46 = EvBl 1957/38 S 70 = JBl 1957,215

3 Ob 20/58OGH20.02.1958

Ähnlich

1 Ob 112/64OGH06.11.1964
7 Ob 206/08gOGH22.10.2008

Auch; Beisatz: Es ist sittenwidrig (rechtsmissbräuchlich), eine Forderung nur deshalb von einem Vermögenslosen einklagen zu lassen, um sich damit dem Kostenersatzrisiko zu entziehen. (T1)<br/>Beisatz: Die Frage, was mit einer Zession bezweckt wurde, ist dem Tatsachenbereich zuzuordnen (so schon 7 Ob 56/86). (T2)<br/>Beisatz: Hier: Zession des Trauerschmerzengeldanspruchs der Eltern an die Verlassenschaft nach ihrem verstorbenen Kind. (T3)

6 Ob 2/20tOGH23.01.2020

Vgl; Beis wie T1

Dokumentnummer

JJR_19560613_OGH0002_0030OB00226_5600000_001

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