OGH 3Ob211/54 (RS0022215)

OGH3Ob211/5424.3.1954

Rechtssatz

Zur Annahme eines Ehepaktes reicht es nicht aus, dass die Eheschließung den Anlass zu einem Vertrag bildete. Es muss vielmehr ausdrücklich bedungen werden, dass durch die Vereinbarung der Güterstand zwischen den Ehegatten im allgemeinen geordnet werden soll. Soll bloß ein beschränkter wirtschaftlicher Zweck erreicht werden, wie der Erwerb eines Hauses mit gemeinsamen Beiträgen zum gemeinsamen Wohnen und zum Zwecke des Betriebes einer Bäckerei durch den Ehemann, so liegt kein Ehepakt vor.

Normen

ABGB §1217

3 Ob 211/54OGH24.03.1954

Veröff: EvBl 1954/188 S 282

7 Ob 121/56OGH14.03.1956
5 Ob 30/59OGH28.01.1959

Ähnlich

1 Ob 1037/52OGH21.01.1953

Vgl auch; Veröff: JBl 1953,416

2 Ob 116/61OGH12.05.1961
1 Ob 305/71OGH11.11.1971

Veröff: SZ 44/173 = EFSlg 15603

6 Ob 306/71OGH20.01.1972

Beisatz: Hier: Treuhandvertrag (T1) Veröff: JBl 1973,208 = EFSlg 17919 = EFSlg 17920

8 Ob 261/75OGH03.03.1976
6 Ob 591/76OGH17.12.1976

Veröff: SZ 49/160 = NZ 1980,9 = EvBl 1977/141 S 301 = JBl 1977,419 = ZfRV 1978,136 mit Glosse vom Schwind

3 Ob 552/78OGH17.01.1979

Beisatz: Eine Vereinbarung über die Aufnahme, Verwendung und Rückzahlung eines Darlehens kann daher nicht als ehegüterrechtlicher Vertrag angesehen werden. (T2) Veröff: SZ 52/10

5 Ob 117/99pOGH15.02.2000

Vgl auch; nur: Soll bloß ein beschränkter wirtschaftlicher Zweck erreicht werden, so liegt kein Ehepakt vor. (T3); Veröff: SZ 73/28

Dokumentnummer

JJR_19540324_OGH0002_0030OB00211_5400000_002

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