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BGBl II 48/2020

BUNDESGESETZBLATT

FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH

48. Verordnung: Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel-Ausbildungsordnung

48. Verordnung der Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, mit der Ausbildungsvorschriften für den Lehrberuf Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel (Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel-Ausbildungsordnung) erlassen werden

Auf Grund des § 8 des Berufsausbildungsgesetzes (BAG), BGBl. Nr. 142/1969, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 32/2018, wird verordnet:

Lehrberuf Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel

§ 1. (1) Der Lehrberuf Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel ist mit einer Lehrzeit von drei Jahren eingerichtet.

(2) In den Lehrverträgen, Lehrzeugnissen, Lehrabschlussprüfungszeugnissen und Lehrbriefen ist der Lehrberuf in der dem Geschlecht des Lehrlings entsprechenden Form (Buch- und Medienwirtschafter - Buch- und Musikalienhandel bzw. Buch- und Medienwirtschafterin - Buch- und Musikalienhandel) zu bezeichnen.

Berufsprofil

§ 2. (1) Mit dem positiven Abschluss der Lehrabschlussprüfung und der Berufsschule verfügt der/die Buch- und Medienwirtschafter/in - Buch- und Musikalienhandel über folgende berufliche Kompetenzen:

  1. 1. Fachliche Kompetenzbereiche:
    1. a) Beratung und Verkauf
    2. b) Beschaffung
    3. c) Marketing
    4. d) Back-Office und betriebliches Rechnungswesen

  1. 2. Fachübergreifende Kompetenzbereiche:
    1. a) Arbeiten im betrieblichen und beruflichen Umfeld
    2. b) Qualitätsorientiertes, sicheres und nachhaltiges Arbeiten
    3. c) Digitales Arbeiten

    Zur Erfüllung dieser fachlichen Aufgaben, die der/die Buch- und Medienwirtschafter/in - Buch- und Musikalienhandel in unterschiedlichen Branchen und Tätigkeitsfeldern erfüllen kann, setzt er/sie folgende fachübergreifende Kompetenzen ein:

Berufsbild

§ 3. (1) Zum Erwerb der im Berufsprofil angeführten beruflichen Kompetenzen wird das folgende Berufsbild mit Kenntnissen und Fertigkeiten in Form von Ausbildungszielen festgelegt.

(2) Das Berufsbild gliedert sich in fachübergreifende und fachliche Kompetenzbereiche.

(3) Die fachlichen Kompetenzbereiche sind nach Lehrjahren gegliedert. Die in den Kompetenzbereichen angeführten Kenntnisse und Fertigkeiten sind spätestens bis zum Ende des jeweils angeführten Lehrjahres zu vermitteln.

(4) Die fachübergreifenden Kompetenzbereiche sind während der gesamten Lehrzeit zu berücksichtigen und zu vermitteln.

(5) Fachübergreifende Kompetenzbereiche sind:

1. Kompetenzbereich: Arbeiten im betrieblichen und beruflichen Umfeld

1.1 Betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation

Er/Sie kann…

  1. 1. 1.1 sich in den Räumlichkeiten des Lehrbetriebes zurechtfinden.
  1. 1. 1.2 die wesentlichen Aufgaben der verschiedenen Bereiche des Lehrbetriebs erklären.
  1. 1. 1.3 die Zusammenhänge der einzelnen Betriebsbereiche sowie der betrieblichen Prozesse darstellen.
  1. 1. 1.4 die wichtigsten Verantwortlichen nennen (zB Geschäftsführer/in) und seine/ihre Ansprechpartner/innen im Lehrbetrieb erreichen.
  1. 1. 1.5 die Vorgaben der betrieblichen Ablauforganisation und des Prozessmanagements bei der Erfüllung seiner/ihrer Aufgaben berücksichtigen.

1.2 Leistungsspektrum und Eckdaten des Lehrbetriebs

Er/Sie kann…

  1. 1. 2.1 das betriebliche Leistungsangebot beschreiben.
  1. 1. 2.2 das Leitbild bzw. die Ziele des Lehrbetriebs erklären.
  1. 1. 2.3 die Struktur des Lehrbetriebs beschreiben (zB Größenordnung, Tätigkeitsfelder, Rechtsform).
  1. 1. 2.4 Faktoren erklären, die die betriebliche Leistung beeinflussen (zB Standort, Zielgruppen).

1.3 Branche des Lehrbetriebs

Er/Sie kann…

  1. 1. 3.1 einen Überblick über die Branche des Lehrbetriebs geben (zB Branchentrends).
  1. 1. 3.2 die Position des Lehrbetriebs in der Branche darstellen.

1.4 Ziel und Inhalte der Ausbildung sowie Weiterbildungsmöglichkeiten

Er/Sie kann…

  1. 1. 4.1 den Ablauf seiner/ihrer Ausbildung im Lehrbetrieb erklären (zB Inhalte und Ausbildungsfortschritt).
  1. 1. 4.2 Grundlagen der Lehrlingsausbildung erklären (zB Ausbildung im Lehrbetrieb und in der Berufsschule, Bedeutung und Wichtigkeit der Lehrabschlussprüfung).
  1. 1. 4.3 die Notwendigkeit der lebenslangen Weiterbildung erkennen und sich mit konkreten Weiterbildungsangeboten auseinandersetzen.

1.5 Rechte, Pflichten und Arbeitsverhalten

Er/Sie kann…

  1. 1. 5.1 auf Basis der gesetzlichen Rechte und Pflichten als Lehrling seine/ihre Aufgaben erfüllen.
  1. 1. 5.2 Arbeitsgrundsätze wie Sorgfalt, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Pünktlichkeit etc. einhalten und sich mit seinen/ihren Aufgaben im Lehrbetrieb identifizieren.
  1. 1. 5.3 sich nach den Vorgaben des Lehrbetriebs verhalten.
  1. 1. 5.4 eine Lohn- oder Gehaltsabrechnung interpretieren (anhand seiner/ihrer Lehrlingsentschädigung sowie eines anonymisierten Personalverrechnungs-Abrechnungsbeleges einer anderen Beschäftigtengruppe im Betrieb).
  1. 1. 5.5 die für ihn/sie relevanten Bestimmungen des KJBG (minderjährige Lehrlinge) bzw. des AZG und ARG (erwachsene Lehrlinge) und des GlBG grundlegend verstehen.

1.6 Selbstorganisierte, lösungsorientierte und situationsgerechte Aufgabenbearbeitung

Er/Sie kann…

  1. 1. 6.1 seine/ihre Aufgaben selbst organisieren und sie nach Prioritäten reihen.
  1. 1. 6.2 den Zeitaufwand für seine/ihre Aufgaben abschätzen und diese zeitgerecht durchführen.
  1. 1. 6.3 sich auf wechselnde Situationen einstellen und auf geänderte Herausforderungen mit der notwendigen Flexibilität reagieren.
  1. 1. 6.4 Lösungen für aktuell auftretende Problemstellungen entwickeln und Entscheidungen im vorgegebenen betrieblichen Rahmen treffen.
  1. 1. 6.5 in Konfliktsituationen konstruktiv handeln bzw. entscheiden, wann jemand zur Hilfe hinzugezogen wird.
  1. 1. 6.6 sich zur Aufgabenbearbeitung notwendige Informationen selbstständig beschaffen.
  1. 1. 6.7 in unterschiedlich zusammengesetzten Teams arbeiten.
  1. 1. 6.8 die wesentlichen Anforderungen für die Zusammenarbeit in Projekten darstellen.
  1. 1. 6.9 Aufgaben in betrieblichen Projekten übernehmen.
  1. 1. 6.10 die eigene Tätigkeit reflektieren und gegebenenfalls Optimierungsvorschläge für seine/ihre Tätigkeit einbringen.

1.7 Zielgruppengerechte Kommunikation

Er/Sie kann…

  1. 1. 7.1 mit verschiedenen Zielgruppen (wie Ausbildern/Ausbilderinnen, Führungskräften, Kollegen/Kolleginnen, Kunden, Lieferanten) kommunizieren und sich dabei betriebsadäquat verhalten.
  1. 1. 7.2 seine/ihre Anliegen verständlich vorbringen und der jeweiligen Situation angemessen auftreten.
  1. 1. 7.3 berufsadäquat und betriebsspezifisch auf Englisch kommunizieren (insbesondere Fachausdrücke anwenden).

1.8 Kundenorientiertes Agieren (Unter Kunden werden sämtliche Adressaten der betrieblichen Leistung verstanden.)

Er/Sie kann…

  1. 1. 8.1 erklären, warum Kunden für den Ausbildungsbetrieb im Mittelpunkt stehen.
  1. 1. 8.2 die Kundenorientierung bei der Erfüllung aller seiner/ihrer Aufgaben berücksichtigen.
  1. 1. 8.3 mit unterschiedlichen Kundensituationen kompetent umgehen und kunden- sowie betriebsoptimierte Lösungen finden.

2. Kompetenzbereich: Qualitätsorientiertes, sicheres und nachhaltiges Arbeiten

2.1 Betriebliches Qualitätsmanagement

Er/Sie kann…

  1. 2. 1.1 betriebliche Qualitätsvorgaben im Aufgabenbereich umsetzen.
  1. 2. 1.2 an der Entwicklung von Qualitätsstandards des Lehrbetriebs mitwirken.
  1. 2. 1.3 die eigene Tätigkeit hinsichtlich der Einhaltung der Qualitätsstandards überprüfen.
  1. 2. 1.4 die Ergebnisse der Qualitätsüberprüfung reflektieren und diese in die Aufgabenbewältigung einbringen.

2.2 Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Er/Sie kann…

  1. 2. 2.1 Betriebs- und Hilfsmittel sicher und sachgerecht einsetzen.
  1. 2. 2.2 die betrieblichen Sicherheitsvorschriften einhalten.
  1. 2. 2.3 Aufgaben von mit Sicherheitsagenden beauftragten Personen im Überblick beschreiben.
  1. 2. 2.4 berufsbezogene Gefahren, wie Rutsch- und Brandgefahr, in seinem/ihrem Arbeitsbereich erkennen und sich entsprechend den Arbeitnehmerschutz- und Brandschutzvorgaben verhalten.
  1. 2. 2.5 sich im Notfall richtig verhalten.
  1. 2. 2.6 bei Unfällen geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen.
  1. 2. 2.7 sich an die Verhaltensregeln bei auftretenden Strafdelikten (zB Ladendiebstahl, Einbruch) halten.
  1. 2. 2.8 die Grundlagen des ergonomischen Arbeitens anwenden.

2.3 Nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln

Er/Sie kann…

  1. 2. 3.1 die Bedeutung des Umweltschutzes für den Lehrbetrieb darstellen.
  1. 2. 3.2 die Mülltrennung nach rechtlichen und betrieblichen Vorgaben umsetzen.
  1. 2. 3.3 energiesparend arbeiten und Ressourcen sparsam einsetzen.

3. Kompetenzbereich: Digitales Arbeiten

(Diese Berufsbildpositionen schließen auch entsprechende analoge Anwendungen mit ein.)

3.1 Datensicherheit und Datenschutz

Er/Sie kann…

  1. 3. 1.1 die rechtlichen Vorgaben und jene des Lehrbetriebs einhalten (zB Datenschutzgrundverordnung).
  1. 3. 1.2 Urheberrecht und Datenschutzbestimmungen beachten.
  1. 3. 1.3 Gefahren und Risiken erkennen (zB Phishing-E-Mails, Viren).
  1. 3. 1.4 Maßnahmen treffen, wenn Sicherheitsprobleme und Auffälligkeiten auftreten (zB rasche Verständigung des Datenschutzbeauftragten bzw. der verantwortlichen IT-Administration).
  1. 3. 1.5 Maßnahmen unter Einhaltung der betrieblichen Vorgaben ergreifen, um Daten, Dateien, Geräte und Anwendungen vor Fremdzugriff zu schützen (zB sorgsamer Umgang mit Passwörtern und Hardware).

3.2 Software und digitale Anwendungen

Er/Sie kann…

  1. 3. 2.1 Software bzw. Apps für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationserstellung, Kommunikation sowie Datenbanken und weitere digitale Anwendungen kompetent verwenden (zB in den Bereichen Webshop, Warenwirtschaft, Kundenmanagement, Terminmanagement).
  1. 3. 2.2 die für eine auszuführende Aufgabe am besten geeignete betriebliche Software bzw. digitale Anwendung auswählen.
  1. 3. 2.3 Inhalte unter Einhaltung der Vorgaben des Lehrbetriebs selbst entwickeln bzw. vorhandene Inhalte editieren und zielgruppengerecht aufbereiten (zB Texte, Kalkulationen, Präsentationen unter Berücksichtigung des Corporate Designs erstellen).
  1. 3. 2.4 Daten aufbereiten (zB Auswertungen erstellen).
  1. 3. 2.5 mit betrieblichen Datenbanken arbeiten (zB Daten erfassen, löschen, aktualisieren).
  1. 3. 2.6 Inhalte aus verschiedenen Datenquellen beschaffen und zusammenfügen.
  1. 3. 2.7 Probleme im Umgang mit Software und digitalen Anwendungen lösen (zB Hilfefunktion nutzen, im Internet bzw. Intranet nach Problemlösungen recherchieren).

3.3 Digitale Kommunikation

Er/Sie kann…

  1. 3. 3.1 ein breites Spektrum an Kommunikationsformen verwenden (zB E-Mail, Telefon, Videokonferenz, Social Media).
  1. 3. 3.2 eine geeignete Kommunikationsform anforderungsbezogen auswählen.
  1. 3. 3.3 verantwortungsbewusst und unter Einhaltung der betrieblichen Vorgaben in sozialen Netzwerken agieren.

3.4 Datei- und Ablageorganisation

Er/Sie kann…

  1. 3. 4.1 sich in der betrieblichen Datei- bzw. Ablagestruktur zurechtfinden (zB gespeicherte Dateien finden).
  1. 3. 4.2 in der betrieblichen Datei- bzw. Ablagestruktur arbeiten und dabei die Grundregeln eines effizienten Dateimanagements berücksichtigen (zB Ordner anlegen bzw. löschen, Vergabe von Dateinamen).
  1. 3. 4.3 sich an die betrieblichen Vorgaben zur Datenanwendung und Datenspeicherung halten.
  1. 3. 4.4 Ordner und Dateien unter Einhaltung der betrieblichen Vorgaben teilen (zB unter Nutzung von Cloud-Diensten, VPN, Intranet, Extranet).

3.5 Informationssuche und -beschaffung

Er/Sie kann…

  1. 3. 5.1 Suchmaschinen für die Online-Recherche effizient (zB unter Einsatz entsprechender Suchtechniken) nutzen.
  1. 3. 5.2 bibliografieren.
  1. 3. 5.3 nach gespeicherten Dateien suchen.
  1. 3. 5.4 in bestehenden Dateien relevante Informationen suchen.
  1. 3. 5.5 in Datenbankanwendungen Daten filtern.

3.6 Bewertung und Auswahl von Daten und Informationen

Er/Sie kann…

  1. 3. 6.1 die Zuverlässigkeit von Informationsquellen und die Glaubwürdigkeit von Daten und Informationen einschätzen.
  1. 3. 6.2 Daten und Informationen interpretieren und nach betrieblichen Vorgaben entscheiden, welche Daten und Informationen herangezogen werden.
  1. 3. 6.3 Daten und Informationen strukturiert aufbereiten.

(6) Fachliche Kompetenzbereiche sind:

4. Kompetenzbereich: Beratung und Verkauf

4.1 Kundenberatung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 4. 1.1 einen Überblick über das betriebliche Sortiment (Bücher, Non-Book-Artikel) geben.
   
  1. 4. 1.2 Kunden gegenüber professionell auftreten.
   
  1. 4. 1.3 Wünsche und Interessensgebiete des Kunden feststellen.
   
  1. 4. 1.4 eine Vorauswahl an Artikeln (Bücher, Non-Book-Artikel) unter Berücksichtigung der Kundenwünsche treffen.
   
  1. 4. 1.5 Kunden über aktuelle Entwicklungen bei branchenrelevanten digitalen Medien (zB E-Reader) informieren.
   
  1. 4. 1.6 Kunden über die Buchpreisbindung informieren.
   

4.2 Auftragsabwicklung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 4. 2.1 Bestellungen oder Aufträge entgegennehmen (zB telefonisch, über das betriebliche Bestellsystem, per E-Mail, vom Webshop).
   
  1. 4. 2.2 Schriftstücke im Rahmen der ordnungsgemäßen Vertragserfüllung erstellen (zB Rechnung).
   

4.3 Zusatzverkäufe und Serviceleistungen

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 4. 3.1 entscheiden, welche Artikel sich situationsbezogen als Zusatzverkauf eignen und diese abschließen.
   
  1. 4. 3.2 Kunden über angebotene Serviceleistungen informieren.
   
  1. 4. 3.3 Serviceleistungen nach den betrieblichen Vorgaben bearbeiten bzw. durchführen (zB Geschenkverpackung, Postversand).
   

4.4 Umgang mit Beschwerden und Reklamationen

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 4. 4.1 die Bedeutung eines professionellen Umgangs mit Beschwerden und Reklamationen erklären.
   
  1. 4. 4.2 Beschwerden und Reklamationen entsprechend den rechtlichen und betrieblichen Vorgaben bearbeiten bzw. weiterleiten (zB komplexe Kundenanliegen).
   

4.5 Preisauszeichnung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 4. 5.1 Preise korrekt auszeichnen.
   
  1. 4. 5.2 Maßnahmen treffen, um fehlende oder falsche Preise zu korrigieren.
   

4.6 Servicebereich Kassa

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 4. 6.1 Belege im Rahmen des betrieblichen Kassensystems erstellen.
   
  1. 4. 6.2 die im Betrieb akzeptierten Zahlungsmittel auf ihre Echtheit und Gültigkeit überprüfen.
   
  1. 4. 6.3 Zahlungen von Kunden abwickeln.
   
  1. 4. 6.4 besondere Situationen an der Kassa nach betrieblichen Vorgaben abwickeln (zB Wechselgeldreklamation, Retouren).
   
  1. 4. 6.5 den Kassastand überprüfen.
   
  1. 4. 6.6 den Tagesumsatz ermitteln bzw. den Kassaabschluss durchführen.
   

5. Kompetenzbereich: Beschaffung

5.1 Beschaffungsprozess

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 5. 1.1 den Ablauf des betrieblichen Beschaffungsprozesses beschreiben (zB Bezugsquellen, Freigabeprozesse, Kontrollmechanismen).
   
  1. 5. 1.2 die Grundsätze der betrieblichen Beschaffung darstellen (zB Zuständigkeiten, Bestellsysteme, Kriterien für Lieferantenauswahl).
   
  1. 5. 1.3 die rechtlichen Bedingungen für das Zustandekommen und die Erfüllung von (Kauf-)Verträgen darstellen.
   
  1. 5. 1.4 mögliche Vertragswidrigkeiten bei der Erfüllung von (Kauf-)Verträgen (zB Zahlungsverzug) sowie deren rechtliche Konsequenzen erklären.
   

5.2 Bedarfsermittlung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 5. 2.1 den Warenbestand ermitteln.
   
  1. 5. 2.2 Bestellmengen aufgrund der betrieblichen Vorgaben (zB Mindestbestand, Mindestbestellmenge) vorschlagen bzw. ermitteln.
   

5.3 Angebotsvergleich

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 5. 3.1 Anfragen tätigen und Angebote einholen.
   
  1. 5. 3.2 Preise und Konditionen miteinander vergleichen und Bezugskalkulationen durchführen.
   
  1. 5. 3.3 neue Bezugsquellen auf Basis der betrieblichen Vorgaben ausfindig machen.
   
  1. 5. 3.4 quantitative und qualitative Aspekte bei der Beschaffungsentscheidung berücksichtigen.
   
  1. 5. 3.5 bei der Lieferantenbeurteilung hinsichtlich Logistik und Technik mitwirken.
   

5.4 Bestellungen

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 5. 4.1 bei Bestellungen unter Berücksichtigung der rechtlichen und betrieblichen Vorgaben mitwirken.
   
  1. 5. 4.2 mögliche Auswirkungen von fehlerhaften Bestellungen unter rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekten erkennen und weiterleiten.
   
  1. 5. 4.3 Liefer- und Leistungstermine überwachen.
   

5.5 Warenannahme und Rechnungskontrolle

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 5. 5.1 die Lieferung mit der Bestellung vergleichen.
   
  1. 5. 5.2 Waren unter Beachtung der rechtlichen und betrieblichen Vorgaben an- und übernehmen sowie allfällige Mängel feststellen und dokumentieren.
   
  1. 5. 5.3 die Rechnungskontrolle durchführen.
   
  1. 5. 5.4 Remissionen vorbereiten und durchführen.
   

5.6 Umgang mit mangelhaften Lieferungen

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 5. 6.1 Maßnahmen bei mangelhaften Lieferungen im Einklang mit den rechtlichen und betrieblichen Vorgaben ergreifen (zB Reklamationen verfassen).
   
  1. 5. 6.2 Lieferverzug feststellen und Maßnahmen im Einklang mit den rechtlichen und betrieblichen Vorgaben ergreifen.
   

5.7 Lagerung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 5. 7.1 Prinzipien der betrieblichen Lagerwirtschaft im eigenen Tätigkeitsbereich berücksichtigen.
   
  1. 5. 7.2 Einlagerungen unter Beachtung der rechtlichen und betrieblichen Vorgaben vornehmen.
   
  1. 5. 7.3 Lagerbestände kontrollieren.
   
  1. 5. 7.4 Entnahmen durchführen.
   
  1. 5. 7.5 die Notwendigkeit der Inventur erklären und Arbeiten im Rahmen der Inventur durchführen.
   

6. Kompetenzbereich: Marketing

6.1 Aufgaben des betrieblichen Marketings

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 6. 1.1 Ziele des betrieblichen Marketings erklären.
   
  1. 6. 1.2 einen Überblick über das betriebliche Marketing geben (zB Zielgruppen, Marketinginstrumente, Teilbereiche wie Werbung und Öffentlichkeitsarbeit).
   

6.2 Arbeiten im betrieblichen Marketing

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 6. 2.1 an der Gestaltung betrieblicher Kommunikationsmittel (zB Newsletter, Direct-Mailings, Presseaussendungen, Social-Media-Beiträge) mitarbeiten (zB kurze Texte erstellen, Textbausteine bearbeiten, Formatierungs- und Gestaltungsarbeiten mit betrieblicher Software durchführen).
   
  1. 6. 2.2 am Außenauftritt des Lehrbetriebs mitarbeiten (zB an Veranstaltungen mitwirken, im Webshop mitgestalten).
   

6.3 Warenpräsentation

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 6. 3.1 Büchertische ansprechend gestalten.
   
  1. 6. 3.2 Sonderpräsentationen gestalten (zB Welttag des Buches).
   
  1. 6. 3.3 Schaufenster gestalten.
   
  1. 6. 3.4 Konzepte für die Präsentation von Waren in den Geschäftsräumlichkeiten erstellen.
   
  1. 6. 3.5 eingekaufte Waren den betrieblichen Sortimentsbereichen zu- und entsprechend einordnen.
   

6.4 Veranstaltungen

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 6. 4.1 bei der Konzeption von Veranstaltungen (zB Lesung, Messebesuch) mitwirken.
   
  1. 6. 4.2 Vorbereitungstätigkeiten für die Veranstaltung übernehmen (zB Geschäftsräumlichkeiten für eine Lesung vorbereiten, Waren für eine Messe vorbereiten).
   
  1. 6. 4.3 bei der Erstellung von Kundeneinladungen zur Veranstaltung mitwirken.
   
  1. 6. 4.4 die Besucher/innen bei der Veranstaltung betreuen.
   

6.5 Kundenbindung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 6. 5.1 die Bedeutung von Kundenbindungsprogrammen erklären.
   
  1. 6. 5.2 betriebliche Kundenbindungsprogramme anwenden.
   

7. Kompetenzbereich: Back-Office und betriebliches Rechnungswesen

7.1 Ausstattung des Arbeitsbereichs

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 7. 1.1 die übliche Ausstattung seines/ihres Arbeitsbereichs kompetent verwenden (zB PC/Laptop, Drucker, Telefonanlage, Kassensystem).
   
  1. 7. 1.2 die im Rahmen seiner/ihrer Tätigkeit auftretenden einfachen Probleme selbstständig lösen (zB Papierstau beseitigen).
   
  1. 7. 1.3 bei komplexen Problemen Maßnahmen entsprechend den betrieblichen Regelungen setzen.
   

7.2 Kommunikation

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 7. 2.1 die betrieblichen Kommunikationsvorgaben einhalten.
   
  1. 7. 2.2 Informationen sinngemäß erfassen, strukturieren, nötigenfalls bearbeiten und an den Empfänger/die Empfängerin weiterleiten (zB Erstellen von Gesprächsnotizen).
   
  1. 7. 2.3 Auskünfte geben und einholen.
   
  1. 7. 2.4 interne Schriftverkehrsarbeiten erledigen (zB betriebsinterne Informationen Lehrbetriebs für Mitarbeiter aufbereiten).
   
  1. 7. 2.5 externe Schriftverkehrsarbeiten erledigen.
   
  1. 7. 2.6 bei der Gestaltung von Schriftstücken das Corporate Design des Lehrbetriebs beachten.
   
  1. 7. 2.7 Texte auf Rechtschreibung und Grammatik überprüfen.
   

7.3 Posteingang und -ausgang

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 7. 3.1 den Postein- und -ausgang bearbeiten (zB frankieren, mit Zustelldiensten kommunizieren, Postverteilung).
   
  1. 7. 3.2 E-Mails bearbeiten (zB beantworten oder weiterleiten).
   

7.4 Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 7. 4.1 die einzelnen Teilbereiche des betrieblichen Rechnungswesens, wie Buchführung, Kostenrechnung und Statistik, darstellen.
   
  1. 7. 4.2 Aufgaben der betrieblichen Buchführung und der Kostenrechnung voneinander unterscheiden.
   
  1. 7. 4.3 das betriebliche Verfahren zur Erfolgsermittlung in seinen Grundzügen darstellen.
   

7.5 Betriebliche Buchführung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 7. 5.1 Belege auf Richtigkeit und Vollständigkeit prüfen.
   
  1. 7. 5.2 übliche Belege des Lehrbetriebs, wie Eingangs- und Ausgangsrechnungen sowie Zahlungsbelege, für die Verbuchung vorbereiten (zB sortieren, vorkontieren).
   

7.6 Betrieblicher Zahlungsverkehr

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 7. 6.1 verschiedene Zahlungsmöglichkeiten erklären.
   
  1. 7. 6.2 Zahlungen vorbereiten (zB Zahlscheine, Online-Überweisungen) und allfällige Preisnachlässe berücksichtigen (zB Skonto).
   
  1. 7. 6.3 Kontoauszüge interpretieren, Zahlungsein- und -ausgänge überprüfen.
   
  1. 7. 6.4 die Offene-Posten-Liste verwalten und erforderliche Schritte im Mahnwesen entsprechend den betrieblichen Vorgaben setzen.
   

7.7 Datenaufbereitung

Er/Sie kann…

  1. Lehrjahr

1

2

3

  1. 7. 7.1 einfache Kennzahlen ermitteln.
   
  1. 7. 7.2 Statistiken aufbereiten (zB Absatzstatistiken).
   

(7) Bei der Vermittlung sämtlicher Berufsbildpositionen ist den Bestimmungen des Kinder- und Jugendlichen-Beschäftigungsgesetzes 1987 (KJBG), BGBl. Nr. 599/1987, in der geltenden Fassung, und der KJBG-VO, BGBl. II Nr. 436/1998, in der geltenden Fassung, zu entsprechen.

Inkrafttreten und Schlussbestimmungen

§ 4. (1) Diese Verordnung tritt mit 1. Mai 2020 in Kraft.

(2) Die Ausbildungsvorschriften für den Lehrberuf Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel, BGBl. II Nr. 5/2004, in der Fassung der Verordnungen BGBl. II Nr. 176/2005 und BGBl. II Nr. 177/2005, treten mit Ablauf des 30. April 2020 außer Kraft.

(3) Lehrlinge, die am 30. April 2020 im Lehrberuf Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel ausgebildet werden, können gemäß der in Abs. 2 angeführten Ausbildungsordnung weiter ausgebildet werden.

(4) Die Lehrzeiten, die im Lehrberuf Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel gemäß den in Abs. 2 angeführten Ausbildungsvorschriften zurückgelegt wurden, sind auf die Lehrzeit im Lehrberuf Buch- und Medienwirtschaft - Buch- und Musikalienhandel gemäß dieser Verordnung voll anzurechnen.

Schramböck

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