Zeitgerechte Eintragungen in Handelsbüchern

Nach § 190 Abs. 2 HGB gehört zu den Anforderungen an eine ordnungsmäßige Buchführung, dass die Eintragungen in den Handelsbüchern zeitgerecht, also zeitnah¹⁾¹⁾S. die Nw in den folgenden FN sowie BFH BStBl. II 1988, S. 536 (re. Sp.) = DB 1988, S. 1040 (re. Sp.), und Kühn/Hofmann: AO/FGO17 (1995), § 146 AO Anm. 3.A.c). Nach einigen Autoren inkludiert das Erfordernis der „Zeitgerechtigkeit“ auch, dass die Geschäftsvorfälle in der Reihenfolge erfasst werden, in der sie sich ereignet haben (Bieg in Beck'sches Hdb, A 100 Rz. 64; Leffson: GOB7 [1987], S. 165; D. Mandl: Handbuch [1994], S. 17). Das Erfordernis der Erkennbarkeit der zeitlichen Reihenfolge (s. auch noch unten FN 39) folgt indes aus § 189 Abs. 1 zweiter Satz f und der Anordnung geordneter Eintragungen in § 190 Abs. 2 HGB (Rabel/ Riegler in Bertl/D. Mandl: RLG, B.II./ 1.1., S. 31; Hüffer in GroßK HGB4 [1988], § 239 Rz., 16; H. Torggler/ U. Torggler in Straube: HGB II2 [2000], § 190 Rz. 9). Das Gesetz verzichtet darauf, die Verbuchung nach der Zeitfolge zu fordern, um die Speicherbuchführung zu ermöglichen (s. Rabel/Riegler, Hüffer und H. Torggler/U. Torggler, jeweils a.a.O.; Jung in Heymann: HGB1 [1989], § 239 Rz. 20; vgl. zu § 131 BAO Gebauer, in: ÖStZ 1990, S. 93, 95; Ritz: BAO2 [1999], § 131 Rz. 7; ferner Stoll: BAO II [1994], S. 1462 f).) vorgenommen werden. Die Zeitspanne, die (handelsrechtlich) zur Verfügung steht, wird im Schrifttum uneinheitlich beurteilt. Nicht gänzlich geklärt ist insbesondere die handelsrechtliche Bedeutung der steuerrechtlichen Parallelregelung ( § 131 Abs. 1 Z. 2 BAO).