Die Popularität von True-Crime-Formaten ist in der heutigen Medienlandschaft unübersehbar. Streaming-Plattformen nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein und bieten ein breites Spektrum an Filmproduktionen, die sich mit Mordfällen oder anderen Verbrechen beschäftigen - sei es aufgrund ihrer außerordentlichen Brutalität oder der bizarren, perfiden und abstoßenden Natur der Täterhandlungen. Dabei werden auch lange zurückliegende Ereignisse erneut beleuchtet und in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gebracht. In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, ob die Betroffenen, seien es die Täter selbst oder ihre Opfer, die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit hinnehmen müssen. Der Fokus dieses Beitrags liegt auf der Erörterung dieser Fragestellung und der Erarbeitung von Kollisions- und Abwägungsregeln, um Fälle an der Schnittstelle von Kunstfreiheit und den Persönlichkeitsrechten sach- und interessengerecht aufzulösen.