Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz. Herausgegeben von Volkert Vorwerk und Christian Wolf. Verlag C. H. Beck 2007, 319 Seiten, EUR (D) 78,-. ISBN 978-3-406-54400-2.
Das Verfahren um angebliche Prospektmängel für die zweite Tranche der Telekom-Aktien wegen falscher Darstellung des Immobilienbesitzes und die um 18 Tage verspätet vorgenommene Ad-hoc-Publizitätsmeldung über den Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden des Daimler-Chrysler-Konzerns Schrempp bilden die herausragenden und medienwirksamen Massenverfahren über die Zuerkennung von Schadenersatzansprüchen an eine Vielzahl von Anlegern. Das Kapitalanlegermusterverfahrensgesetz (KapMuG) wurde gerade zur Bewältigung derartiger Massenverfahren geschaffen und ist auf laufende Verfahren anwendbar. Das neue Gesetz soll geschädigten Kapitalanlegern eine verbesserte Durchsetzung ihrer Schadenersatzansprüche bieten, indem es ein Musterverfahren normiert, in dem geklärt werden soll, ob eine falsche oder unterlassene öffentliche Kapitalmarktinformation vorlag oder ein Erfüllungsanspruch nach dem Übernahmerecht. Das KapMuG gehört in den Bereich des Zivilverfahrensrechts, erfährt aber seine maßgebliche Ausprägung durch die Rückbindung im Kapitalmarktrecht mit seiner Vielzahl parallel liegender Rechtsbeziehungen.