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Arbeitsbeziehungen in Slowenien

Berichte und DokumenteMichael MeschWuG 2009, 579 Heft 4 v. 1.12.2009

Unter den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL), die durch die Osterweiterungen der Jahre 2004 und 2007 Aufnahme in der EU fanden, weist Slowenien das höchste wirtschaftliche Entwicklungsniveau auf.11Laut WIIW-Datenbank (siehe www.wiiw.ac.at ) betrug das slowenische ProKopf-BIP zu Kaufkraftparitäten im Jahre2008 22.800 Euro. Die traditionell gute Ausbildung der Arbeitskräfte, intensive Westkontakte und frühzeitige marktwirtschaftliche Reformen begünstigten schon in der Phase des jugoslawischen Selbstverwaltungssozialismus Innovationen und ein hohes technisches Niveau in den slowenischen Industrieunternehmungen. 1991 erklärte das Parlament in Laibach die Unabhängigkeit. In der Folge wählte das Land eine Strategie des graduellen wirtschaftlichen Übergangs. Dabei ging die Modernisierung der Unternehmen der Privatisierung voraus. Und Letztere erfolgte in hohem Maße an die jeweilige Belegschaft und die leitenden Angestellten. Wie auch Tschechien und die Slowakei forcierte Slowenien die industriellen Exporte, war dabei aber weniger auf westliche Direktinvestitionen angewiesen, was sich nun in der Weltwirtschaftskrise positiv auswirkt.22Vgl. Becker (2009). Zur jüngeren Wirtschaftsentwicklung in Slowenien siehe auch Astrov, Pöschl (2009). Die vergleichsweise günstige wirtschaftliche Entwicklung Sloweniens nach der Transformation beruht aber auch auf den hoch organisierten und stark institutionalisierten Arbeitsbeziehungen, der regelmäßigen Einbindung der Sozialpartner in die wirtschafts- und sozialpolitischen Entscheidungsprozesse und der gesamtwirtschaftlich koordinierten Lohnpolitik.

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