Der vorliegende Beitrag beabsichtigt, den drastischen Rückgang an Zivilprozessen in Österreich und Deutschland aus rechtssoziologischer Sicht zu beleuchten. Dabei werden monokausale makro- oder mikroökonomische Erklärungen zurückgewiesen. Das Zustandekommen von Zivilverfahrensraten muss als ein Zusammenspiel von gesellschaftlichen Konfliktursachen und der vorhandenen Bereitschaft zur Mobilisierung der Gerichte verstanden werden, auf das vielfältige Kräfte einwirken - nach hier vertretener Ansicht nicht zuletzt Prozesse der Digitalisierung und sozialen Beschleunigung.