1. Kompetenzbereich: Arbeiten im betrieblichen und beruflichen Umfeld |
1.1 Betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation |
Er/Sie kann |
- 1.1.1 sich in den Räumlichkeiten des Lehrbetriebs zurechtfinden.
|
- 1.1.2 die wesentlichen Aufgaben der verschiedenen Bereiche des Lehrbetriebs erklären.
|
- 1.1.3 die Zusammenhänge der einzelnen Betriebsbereiche sowie der betrieblichen Prozesse darstellen.
|
- 1.1.4 die wichtigsten Verantwortlichen nennen (zB Geschäftsführer/in) und seine/ihre Ansprechpartner/innen im Lehrbetrieb erreichen.
|
- 1.1.5 die Vorgaben der betrieblichen Ablauforganisation und des Prozessmanagements bei der Erfüllung seiner/ihrer Aufgaben berücksichtigen.
|
1.2 Leistungsspektrum und Eckdaten des Lehrbetriebs |
Er/Sie kann |
- 1.2.1 das betriebliche Leistungsangebot beschreiben.
|
- 1.2.2 die Struktur des Lehrbetriebs beschreiben (zB Größenordnung, Tätigkeitsfelder, Rechtsform).
|
- 1.2.3 Faktoren erklären, die die betriebliche Leistung beeinflussen (zB Standort, Zielgruppen).
|
1.3 Branche des Lehrbetriebs |
Er/Sie kann |
- 1.3.1 einen Überblick über die Branche des Lehrbetriebs geben (zB Struktur des Medizinproduktehandels, Branchentrends).
|
- 1.3.2 die Position des Lehrbetriebs in der Branche darstellen.
|
- 1.3.3 die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit in Gesundheits- und sozialen Diensten darstellen.
|
1.4 spezifische rechtliche Bestimmungen und Vorschriften im Medizinproduktehandel |
Er/Sie kann |
- 1.4.1 entsprechend der nationalen und EU-rechtlichen Bestimmungen zu Medizinprodukten agieren.
|
- 1.4.2 berufsrelevante rechtliche Vorschriften darstellen und in seinem/ihrem Arbeitsbereich anwenden (zB Medizinproduktegesetz, Bundes- und Landeskrankenanstaltengesetze, Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, Ärztegesetz, Allgemeines Sozialversicherungsgesetz, Elektrotechnikgesetz, Strahlenschutzgesetz und -verordnungen, Maß- und Eichgesetz, MTD-Gesetz, gehobene Medizinisch-Technische Dienste Gesetz, Preisgesetz, ÖVE-Normen).
|
- 1.4.3 Klassifizierung von Medizinprodukten erklären und die Klasse von Medizinprodukten in Erfahrung bringen.
|
- 1.4.4 wesentliche Pflichten des Medizinprodukteherstellers gemäß der Medizinproduktebetreiberverordnung darstellen (zB Intervalle der wiederkehrenden sicherheitstechnischen Prüfung, Intervalle der messtechnischen Kontrolle).
|
- 1.4.5 meldepflichtige Vorgänge benennen und diese gemeinsam mit dem zuständigen Beauftragten bearbeiten (zB Meldung an die zuständige Behörde BASG).
|
- 1.4.6 die Schweige- und Verschwiegenheitspflicht einhalten.
|
1.5 Ziel und Inhalte der Ausbildung sowie Weiterbildungsmöglichkeiten |
Er/Sie kann |
- 1.5.1 den Ablauf seiner/ihrer Ausbildung im Lehrbetrieb erklären (zB Inhalte und Ausbildungsfortschritt).
|
- 1.5.2 Grundlagen der Lehrlingsausbildung erklären (zB Ausbildung im Lehrbetrieb und in der Berufsschule, Bedeutung und Wichtigkeit der Lehrabschlussprüfung).
|
- 1.5.3 die Notwendigkeit der lebenslangen Weiterbildung erkennen und sich mit konkreten Weiterbildungsangeboten auseinandersetzen.
|
1.6 Rechte, Pflichten und Arbeitsverhalten |
Er/Sie kann |
- 1.6.1 auf Basis der gesetzlichen Rechte und Pflichten als Lehrling seine/ihre Aufgaben erfüllen.
|
- 1.6.2 Arbeitsgrundsätze wie Sorgfalt, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Pünktlichkeit etc. einhalten und sich mit seinen/ihren Aufgaben im Lehrbetrieb identifizieren.
|
- 1.6.3 sich nach den Vorgaben des Lehrbetriebs verhalten.
|
- 1.6.4 eine Lohn- oder Gehaltsabrechnung interpretieren (anhand seiner/ihrer Lehrlingsentschädigung sowie eines anonymisierten Personalverrechnungs-Abrechnungsbeleges einer anderen Beschäftigtengruppe im Betrieb).
|
- 1.6.5 die für ihn/sie relevanten Bestimmungen des KJBG (minderjährige Lehrlinge) bzw. des AZG und ARG (erwachsene Lehrlinge) und des GlBG grundlegend verstehen.
|
1.7 Selbstorganisierte, lösungsorientierte und situationsgerechte Aufgabenbearbeitung |
Er/Sie kann |
- 1.7.1 seine/ihre Aufgaben selbst organisieren und sie nach Prioritäten reihen.
|
- 1.7.2 den Zeitaufwand für seine/ihre Aufgaben abschätzen und diese zeitgerecht durchführen.
|
- 1.7.3 sich auf wechselnde Situationen einstellen und auf geänderte Herausforderungen mit der notwendigen Flexibilität reagieren.
|
- 1.7.4 Lösungen für aktuell auftretende Problemstellungen entwickeln und Entscheidungen im vorgegebenen betrieblichen Rahmen treffen.
|
- 1.7.5 in Konfliktsituationen konstruktiv handeln bzw. entscheiden, wann jemand zur Hilfe hinzugezogen wird.
|
- 1.7.6 sich zur Aufgabenbearbeitung notwendige Informationen selbstständig beschaffen.
|
- 1.7.7 in unterschiedlich zusammengesetzten Teams arbeiten.
|
- 1.7.8 die eigene Tätigkeit reflektieren und gegebenenfalls Optimierungsvorschläge für seine/ihre Tätigkeit einbringen.
|
1.8 Zielgruppengerechte Kommunikation |
Er/Sie kann |
- 1.8.1 mit verschiedenen Zielgruppen (wie Ausbildern/Ausbilderinnen, Führungskräften, Kollegen/Kolleginnen, Kunden, Lieferanten) kommunizieren und sich dabei betriebsadäquat verhalten.
|
- 1.8.2 seine/ihre Anliegen verständlich vorbringen und der jeweiligen Situation angemessen auftreten.
|
- 1.8.3 berufsadäquat und betriebsspezifisch auf Englisch kommunizieren (insbesondere Fachausdrücke anwenden).
|
1.9 Kundenorientiertes Agieren (Unter Kunden werden sämtliche Adressaten der betrieblichen Leistung verstanden.) |
Er/Sie kann |
- 1.9.1 erklären, warum Kunden für den Lehrbetrieb im Mittelpunkt stehen.
|
- 1.9.2 die Kundenorientierung bei der Erfüllung aller seiner/ihrer Aufgaben berücksichtigen.
|
- 1.9.3 mit unterschiedlichen Kundensituationen kompetent umgehen und kunden- sowie betriebsoptimierte Lösungen finden.
|
1.10 Betriebliches Rechnungswesen |
Er/Sie kann |
- 1.10.1 die Grundsätze unternehmerischen Denkens bei seinen/ihren Aufgaben berücksichtigen und kostenbewusst handeln.
|
- 1.10.2 die Grundlagen des Rechnungswesens des Lehrbetriebs bei der Ausführung seiner/ihrer Aufgaben berücksichtigen.
|
- 1.10.3 Belege auf Richtigkeit und Vollständigkeit prüfen.
|
- 1.10.4 übliche Belege des Lehrbetriebs, wie Eingangs- und Ausgangsrechnungen sowie Zahlungsbelege, nach betrieblichen Vorgaben ablegen oder weiterleiten.
|
- 1.10.5 die Zusammensetzung der betrieblichen Kosten und deren Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg des Ausbildungsbetriebs beschreiben und im Rahmen der betrieblichen Vorgaben an Maßnahmen mitwirken, die sich positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg auswirken.
|
- 1.10.6 einfache Kennzahlen ermitteln.
|
- 1.10.7 Zahlungen vorbereiten (zB Zahlscheine, Online-Überweisungen) und allfällige Preisnachlässe berücksichtigen (zB Skonto).
|
2. Kompetenzbereich: Qualitätsorientiertes, sicheres und nachhaltiges Arbeiten |
2.1 Betriebliches Qualitätsmanagement |
Er/Sie kann |
- 2.1.1 Qualitätsmanagementsysteme im Bereich der Medizinprodukte darstellen (zB Medizinprodukte-Vigilanz, Chargenverwaltung, Artikelrückverfolgung).
|
- 2.1.2 betriebliche Qualitätsvorgaben im Aufgabenbereich umsetzen.
|
- 2.1.3 an der Entwicklung von Qualitätsstandards des Lehrbetriebs mitwirken.
|
- 2.1.4 die eigene Tätigkeit hinsichtlich der Einhaltung der Qualitätsstandards überprüfen.
|
- 2.1.5 die Ergebnisse der Qualitätsüberprüfung reflektieren und diese in die Aufgabenbewältigung einbringen.
|
- 2.1.6 im Anlassfall bei der Artikelrückverfolgung mitarbeiten
|
2.2 Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz |
Er/Sie kann |
- 2.2.1 Betriebs- und Hilfsmittel sicher und sachgerecht einsetzen.
|
- 2.2.2 die betrieblichen Sicherheitsvorschriften einhalten.
|
- 2.2.3 Aufgaben von mit Sicherheitsagenden beauftragten Personen im Überblick beschreiben.
|
- 2.2.4 berufsbezogene Gefahren, wie Sturz- und Brandgefahr, in seinem/ihrem Arbeitsbereich erkennen und sich entsprechend den Arbeitnehmerschutz- und Brandschutzvorgaben verhalten.
|
- 2.2.5 sich im Notfall richtig verhalten.
|
- 2.2.6 bei Unfällen geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen.
|
- 2.2.7 die Grundlagen des ergonomischen Arbeitens anwenden.
|
- 2.2.8 mit erkrankten Kunden fachgerecht umgehen.
|
2.3 Nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln |
Er/Sie kann |
- 2.3.1 die Bedeutung des Umweltschutzes für den Lehrbetrieb darstellen.
|
- 2.3.2 die gesetzlichen und betrieblichen Umweltschutzvorschriften einhalten.
|
- 2.3.3 Abfall vermeiden und die Mülltrennung, -verwertung und -entsorgung nach rechtlichen und betrieblichen Vorgaben umsetzen.
|
- 2.3.4 energiesparend arbeiten und Ressourcen sparsam einsetzen.
|
3. Kompetenzbereich: Digitales Arbeiten (Diese Berufsbildpositionen schließen gegebenenfalls auch entsprechende analoge Anwendungen mit ein.) |
3.1 Datensicherheit und Datenschutz |
Er/Sie kann |
- 3.1.1 die rechtlichen und betriebsinternen Vorgaben einhalten (zB Betriebsgeheimnisse wahren, Regelungen der Datenschutzgrundverordnung berücksichtigen).
|
- 3.1.2 Gefahren und Risiken erkennen (zB Phishing-E-Mails, Viren).
|
- 3.1.3 Maßnahmen treffen, wenn Sicherheitsprobleme und Auffälligkeiten auftreten (zB rasche Verständigung des Datenschutzbeauftragten bzw. der verantwortlichen IT-Administration).
|
- 3.1.4 Maßnahmen unter Einhaltung der betrieblichen Vorgaben ergreifen, um Daten, Dateien, Geräte und Anwendungen vor Fremdzugriff zu schützen (zB sorgsamer Umgang mit Passwörtern und Hardware).
|
- 3.1.5 mit sensiblen Daten bzw. Gesundheitsdaten fachgerecht umgehen und entsprechend der betrieblichen Vorgaben vernichten.
|
3.2 Software und weitere digitale Anwendungen |
Er/Sie kann |
- 3.2.1 Software bzw. Apps und weitere digitale Anwendungen kompetent verwenden (zB in den Bereichen Warenwirtschaft, CRM).
|
- 3.2.2 die für eine auszuführende Aufgabe am besten geeignete betriebliche Software bzw. digitale Anwendung auswählen.
|
- 3.2.3 Daten aufbereiten (zB Statistiken und Diagramme erstellen).
|
- 3.2.4 mit betrieblichen Datenbanken arbeiten (zB Daten erfassen, löschen, aktualisieren).
|
- 3.2.5 Probleme im Umgang mit Software und digitalen Anwendungen lösen (zB Hilfefunktion nutzen, im Internet bzw. Intranet nach Problemlösungen recherchieren).
|
3.3 Digitale Kommunikation |
Er/Sie kann |
- 3.3.1 ein breites Spektrum an Kommunikationsformen verwenden (zB E-Mail, Telefon, Social Media).
|
- 3.3.2 eine geeignete Kommunikationsform anforderungsbezogen auswählen.
|
- 3.3.3 verantwortungsbewusst und unter Einhaltung der betrieblichen Vorgaben in sozialen Netzwerken agieren
|
- 3.3.4 kennt betriebliche und persönliche Schutzmaßnahmen vor belastenden oder kriminellen Inhalten und hält diese ein..
|
3.4 Datei- und Ablageorganisation |
Er/Sie kann |
- 3.4.1 sich in der betrieblichen Datei- bzw. Ablagestruktur zurechtfinden (zB gespeicherte Dateien finden).
|
- 3.4.2 sich an die betrieblichen Vorgaben zur Datenanwendung und Datenspeicherung halten.
|
3.5 Informationssuche und -beschaffung |
Er/Sie kann |
- 3.5.1 Suchmaschinen für die Online-Recherche effizient (zB unter Einsatz entsprechender Suchtechniken) nutzen.
|
- 3.5.2 nach gespeicherten Dateien suchen.
|
- 3.5.3 in bestehenden Dateien relevante Informationen suchen.
|
- 3.5.4 in Datenbankanwendungen Daten filtern.
|
3.6 Bewertung und Auswahl von Daten und Informationen |
Er/Sie kann |
- 3.6.1 die Zuverlässigkeit von Informationsquellen und die Glaubwürdigkeit von Daten und Informationen einschätzen.
|
- 3.6.2 Daten und Informationen interpretieren und nach betrieblichen Vorgaben entscheiden, welche Daten und Informationen herangezogen werden.
|
|